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Catch 22: Monumetal

Stil: US Power/Thrash Metal

Cover: Catch 22: Monumetal

Auch 18 Jahre nachdem der Bandname erstmals in der US-Metal-Szene aufgetaucht ist, finden CATCH 22 fast ausschließlich im Metal-Untergrund statt. Vielleicht konnten sie zuletzt etwas mehr Aufmerksamkeit erhaschen, nachdem sie älteren Stoff wie das ursprünglich in Eigenregie entstandene "Soulreaper"-Album neu über ein Label aufgelegt und auch eine Best-Of-Zusammenstellung rausgebracht haben. Und auch das neue Material in Form ihres fünften Studioalbums erscheint jetzt erfreulicherweise wieder unter der Fittiche von Metal On Metal Records und ist daher auch in unseren Breitengraden leichter erhältlich als die alten Veröffentlichungen.

Was sich nicht geändert hat, ist die Zusammensetzung von CATCH 22, die immer noch nicht zu einer richtigen Band angewachsen sind. Offensichtlich liegt das aber auch nicht im Interesse von Chefdenker sowie Sänger und Gitarrist in Personalunion T.J. Berry, der sich zur Umsetzung seiner Ideen mit Bassist Jason Antil einen neuen Sidekick dazu geholt hat. Schlagzeuger Steve Strahler hat für das Album gar nur im Studio ausgeholfen.

Ausgestattet mit einem bodenständigen Sound, der auch an manchen Ecken schon mal scheppert, präsentiert sich "Monumetal" ziemlich rau und robust und aufs Wesentliche beschränkt. Die Songs sind überwiegend um die 3 Minuten lang und auch mal darunter, für ausführliche Arrangements bleibt da keine Zeit. Deutlich wird jedoch, dass Mr. Terry beim Schreiben der ebenfalls überschaubaren Lyrics nicht gerade bester Laune und oftmals reichlich ange-fuck-t war - und das spricht er für meinen Geschmack dann auch etwas zu häufig aus. Zudem und passend dazu ist sein Gesang rauer und tiefer geworden, aber seine Stimme als Gemisch aus bärig bis kauzig war vorher schon Geschmackssache.

Zieht man den direkten Vergleich, ist auf dem letzten Album doch einiges mehr passiert, zudem war diese Scheibe noch deutlicher dem rasanten US-Power-Metal verbunden. Schnellere Momente sind in der mit 40 Minuten doch ziemlich knapp bemessenen Spielzeit äußerst übersichtlich ausgefallen, gedrosselte Heaviness im Midtempo richtet es diesmal vordergründig. Wer den Vorgänger kennt, dem kann die zweite Hälfte jenen Albums mit dortigen Songs wie "Crawling" und "Never" gut als Orientierung dienen. Genau diese Marschrichtung herrscht auf "Monumetal" hauptsächlich vor. Zwischen den griffigen Riffs, die bei Songs wie "Contained?" und "Killing Time" weiterhin an Bands wie (alte) SAVATAGE und ICED EARTH erinnern, sorgen aber auch so einige coole Gitarrensoli wieder für Abwechslung.
Die ein- oder andere Tempoverschärfung vermisst man auf Dauer aber schon und eine schnellere Nummer wie "...And The Fire Still Burns" sticht dann auch gleich positiv hervor. Eine gedrosselte Percussion-Nummer wie "Downward Spiral", mit der man zeigt, dass man es auch ganz anders kann, ist dann ebenfalls sehr überraschend und die am längsten ausgefallene Schlussnummer und vermeintliche neue Bandhymne "Catch 22" hat dann auch am meisten Atmosphäre, die man zuvor schon mal vermisst hat. Stilistisch wirkt man doch etwas festgefahren und vielleicht wäre da noch mehr drin, wenn man tatsächlich mal mehr Songs in einem richtigen Bandkontext schreiben würde.

FAZIT: Als Fan des Vorgängeralbums habe mich doch recht schwer getan mit dieser Scheibe, da CATCH 22 hier reduzierter klingen als zuvor. "Monumetal" ist zwar immer noch ein gutes Album, wer sich jedoch erstmals mit der Band, besser gesagt dem Duo, aus Ohio beschäftigen möchte, dem sei vorrangig die packendere "Soulreaper" ans Herz gelegt.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.03.2011

Tracklist

  1. Power Revolution Mad
  2. Contained?
  3. ...And The Fire Still Burns
  4. Killing Time
  5. Igniter
  6. Exciter's Lust
  7. Downward Spiral
  8. Switchblade Hate
  9. Against The Grain
  10. Twisted, Ruined And Black
  11. Catch 22

Besetzung

  • Bass

    Jason Antil

  • Gesang

    T.J. Berry

  • Gitarre

    T.J. Berry

  • Schlagzeug

    Steve Strahler

Sonstiges

  • Label

    Metal On Metal Records

  • Spieldauer

    40:31

  • Erscheinungsdatum

    18.03.2011

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