Bandlogo, Artwork, Songtitel und das optische Erscheinungsbild der Band lassen kaum eine andere Assoziation zu als Deathcore oder Metalcore, und nach dem Intro „The Beginning“ schrotet es dann erwartungsgemäß drauf los; Death Metal mit viel Groove einerseits und melodischem Schweden-Einschlag andererseits trifft auf Stakkato-Downbeats mit viiiel Bass auf die Eins, ummmmmmmmmmmpf, obendrauf noch etwas Grundkursmathematik. Bäm. Dieses Stilpüree ist möglicherweise nicht gerade ein Novum in der Musiklandschaft, aber es gibt durchaus das ein oder andere wirklich feine Album aus dieser Ecke. CHERISHEDs Debütalbum langweilt allerdings durch seine Demonstration blinden Nacheiferns.
Nicht der geringste Ansatz von Individualität ist zu finden, nicht ein einziger Part lässt wenigstens mal aufhorchen – stets wird der Einheitsbrei dargeboten, der auch hunderte ähnliche Nachahmerkapellen in das Reich der totalen Irrelevanz verbannt hat. Obendrein ist der Sound dermaßen synthetisch, dass man sich fragen muss, wie viel auf „Horizon Falls“ eigentlich noch von Menschenhand eingespielt wurde. Die Drums könnten genau so gut programmiert worden sein, und die Klampfen verbreiten den Gestank durchgekokelter Soundchips. Zum Heulen peinlich wird es, wenn das Gesangsmikrofon beansprucht wird: Bei den Screams wird sich jeder Black Metal-Waldschrat vor Lachen einnässen, und bei den Grunts der Marke „Krümelmonster auf Crack führt Zwiegespräche mit der Kloschüssel“ zucken die Mundwinkel ebenfalls bedrohlich. Das Desaster wird durch monotones, höhepunktloses Songwriting perfektioniert, sodass man den Erstling der fünf Jungs aus dem Ruhrgebiet getrost als Selbstlektion ver- und bezeichnen kann: „Wie man es NICHT macht.“
FAZIT: Verzichtbare Stangenware in B-Qualität.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.03.2011
Julian
Micha
Mille, Sebastian
Sascha
Deafground Records
37:13
25.03.2011