Gut acht Jahre lang treiben diese Hunde mit dem dämlichen Plattentitel in Göteborg bereits ihr Unwesen. Wie fürs Label üblich musizieren sie dabei im Geiste alter Rockgrößen und lassen in Sachen Songwriting wenig anbrennen.
"No Vacation" achtelt wie THE CULT (der Stimme wegen) auf dem ZZ-TOP-Trip daher und klingt, als hätten sich die Nachbarn MUSTASCH von ihren allzu glatten und aufgeblasenen Produktionen verabschiedet. Der ex-und-hopp-Blues "Taking Off" hält diese Assoziationen aufrecht und wirkt dabei noch nicht ganz so AC/DC-erlegen wie "Back in the Game" im Anschluss. Der "Evil Mind Blues" tönt ebenso wie die teils mundgeblasenen (mit Harmonika) "Cain" beziehungsweise "Mark Of Cain" nach Cajun-Musik.
CHILLIHOUNDS machen "Heartbeater" zum Wiedergänger früher AEROSMITH-Schoten, wobei ihnen sowohl Epik als auch Virtuosität, wie LED ZEPPELIN sie für den urwüchsigen Rock etabliert haben, vollkommen abgeht. Dementsprechend stoisch fallen auch "Love Pays No Rent" sowie "1979" aus. Dies ist mitnichten negativ zu bewerten, so man auf vorhersehbare Strukturen steht, zumal das Album angenehm kurz ausgefallen ist, doch um den Anfang erneut aufzugreifen: Die Kompositionen stimmen, nur waren sie in dieser oder ähnlicher Form bereits da.
FAZIT: CHILLIHOUNDS spielen unaufgeregten Simpel-Rock, der gut vier Dekaden auf dem Buckel haben könnte. Fieberhaftes Gezappel wird man mit diesem waschechten Kopfnicker genauso wenig veranstalten können wie philosophische Kaffeekränzchen.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.11.2011
Carl Linnaeus
Gabriel Aadland
Gabriel Aadland, Stefan Rasmusson
Stefan Johansson
Record Heaven / Transubstans
37:20
16.09.2011