Kennste einen Song, kennste alle anderen... nicht! Das Quartett rund um Sängerin June Park ist so etwas wie eine musikalische Überraschungsmaschine und wildert ungeniert in den Untiefen der verschiedensten Metal- und Rock-Genres, hat aber auch keine Angst, sich an elektronischen Elementen einen Stromschlag zu holen.
CLANDESTINE aus Los Angeles rocken erst wie FINGER ELEVEN drauf los, um im nächsten Moment einen auf PORTISHEAD zu machen, sind dann fast wieder cheesy á la EVANESCENCE, um im nächsten Moment DREAM THEATER alt aussehen zu lassen – ja selbst Fans von BETWEEN THE BURIED AND ME oder PSYCHOTIC WALTZ kommen auf ihre Kosten. So geht das zehn Stücke lang, immer schimmert eine neue Farbe im Kaleidoskop, und trotz des oftmals sehr hohen Progressivitätsfaktors verlieren CLANDESTINE nie den Song an sich aus den Augen. Und anstatt die Einflussgeber blind zu zitieren, bewahren sich die US-AmerikanerInnen ein hohes Maß an Individualität, wobei Madame Park mit ihrer chamäleonesken Stimme einen Großteil dazu beiträgt. Was das Mädel an Klangfarben drauf hat...
FAZIT: „The Invalid“, übrigens grandios von Sylvia Massy (TOOL, SYSTEM OF A DOWN, MAJOR PARKINSON) abgemsicht, bietet das volle Premium-Rundumpaket für Herz, Gliedmaßen, Nackenmuskeln und die grauen Zellen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.03.2011
Mark Valencia
June Park
Dan Durakovich
Sammy J. Watson
June Park, Dan Durakovich (Programming)
Nightmare Records
45:38
18.03.2011