Edel glänzt sie mir entgegen, die zweite Scheibe der aus dem österreichischen Eggelsberg stammenden CRUZADA, in einem Pappschuber mit Metallic-Print, der das Jewelcase in sich birgt. Bei so viel Aufwand bezüglich der Verpackung stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, ob der musikalische Inhalt mithalten kann.
Kann er. Auch wenn die Zutaten – viel Melodic Death Metal, Neuzeitmetalcore, etwas Prog und alternative Splitter - gewöhnlicher kaum sein könnten, weiß der erst im Sommer 2009 formierte Fünfer sein Ding äußerst souverän durchzuziehen. Gute, spannende Songs, gespickt mit Melodien, starken Riffs, treibenden Rhythmen, origineller Tastenarbeit, wunderschöner Zweistimmigkeit gibt es einen nach dem anderen zu hören, und auch der bilinguale Gesang wird so ins Mikro geschmettert, dass kaum Grund zur Kritik besteht. Was allerdings ein wenig stört, ist der etwas arg synthetische Sound, der sich besonders beim Schlagzeug und den extrem sauber abgehackten Stakkato-Riffs bemerkbar macht. Ebenso finden sich rund acht Minuten Stille zwischen „Grabesstille“ und dem Hidden Track, sodass netto gerade mal etwas mehr als 28 Minuten Spielzeit das „Album“ ergeben sollen.
FAZIT: Tolles Zweitalbum mit Schönheitsfehlern, aber so manch etablierten Langweilern eindeutig vorzuziehen. Nur die Produktion darf in Zukunft gerne etwas natürlicher klingen – und wenn ihr noch mal bei der Spielzeit schummelt, dann... ja dann...
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.01.2011
Roman Pum
O.C. Pum
Fabian Vejnik, Fabio Schurtschuster
Sebastian Lanz
Eigenproduktion
36:36
2011