Spontan hätte ich bei CULT OF THE FOX auf eine Band aus Deutschland getippt. Das liegt in erster Linie am zwar melodischen, dabei aber meist rau-grantigen Gesang, aber auch in so manchem Riff auf "A Vow Of Vengeance" ist eine deutliche 80er-Jahre-Teutonen-Stahl-Prägung (frühe RUNNING WILD oder auch BLIND GUARDIAN) auszumachen. Tatsächlich handelt es sich bei dem debütierenden Fünfer (und ehemaligen CROSS BOW) aber um die nächsten 'Jung-Traditionalisten' aus Schweden. Und lässt man den Versuch der stilistischen Verortung einfach beiseite, spielen die vier Kerle und das Mädel aus Malmö schlicht und einfach klassischen, unverfälschten Heavy Metal.
Mit "Letters Of Fire And Sword" legt die Scheibe gleich kraftvoll los und erzielt den ersten hymnischen Treffer speziell bei der Headbangergemeinde, die alljährlich bei Festivitäten wie dem KIT, dem HOA und dem SBF zusammenkommt. Neben der doppelläufigen Gitarrenarbeit sorgen einige Breaks inklusive einem räudigen Gesangspart dabei für die nötige Abwechslung. Vordergründig bevorzugen CULT OF THE FOX aber zumeist den geradlinigen Weg, wenn auch stets mit viel Spielfreude und einer gewissen Düsternis umgesetzt. Songs wie "A Witch Shall Be Born", das faustballende "Through Metal And Madness" und "I'm Working On That" eigenen sich nach wenigen Durchläufen zum Mitsingen und erst recht und auf Anhieb zum gepflegten Mattekreisenlassen. Als klarer Pluspunkt erweist sich dabei die stets vorhandene Ernsthaftigkeit, nichts wirkt aufgesetzt und eine leicht epische Schrägheit sorgt auch bei Nummern wie "Slave To The Reaper" und "Word Of Truth" für zusätzliche Tiefe. Manche Gesangspassage, wie etwa beim ansonsten sehr guten "Spirit Of The Hunter", klingt dabei, wenn auch nicht ganz unpassend, noch etwas unrund und technisch ist Magnus Hultman sicher nicht der ganz große Sänger. Allerdings trägt dies auch zum Underground-Charme bei, der dieses Album dick umhüllt.
Die professionell im Studio Fredman gemischt und gemasterte CD ist direkt beim Label Metalbound Records zu bestellen, findet sich aber auch bei den einschlägigen Mailordern.
FAZIT: Die Schweden spielen griffigen und trotz einiger textlicher Blaupausen erfreulich klischeefreien und unplakativen Traditions-Stahl. Dabei sind sie zwar nicht sonderlich ungewöhnlich, da die eigene Note auch noch nicht vollends ausgeprägt ist, sie liefern dafür aber ein erdiges Album mit deutlichem Wachstumspotenzial ab.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.08.2011
Peter Svensson
Magnus Hultman
Per Pilhjerta, Erika Wallberg
Daniel Fritze
Metalbound Records
41:27
29.07.2011