Das hier besprochene Album "Line Of Fire" wurde bereits 1989 eingespielt, aber damals dann nicht mehr veröffentlicht, da sich die italienische Band DANGER ZONE der Macht der aufkommenden Grunge-Bewegung nicht entgegen stellen wollte oder konnte und das Handtuch warf. Inzwischen hat sich die Truppe wohl wieder zusammengetan, und über Avenue Of Allies wird das fast 22 Jahre alte Werk nun doch noch veröffentlicht. Die Band beabsichtigt aber auch, neues Material zu komponieren und wieder auf die Bühne zu gehen.
Da der Melodic Hardrock/AOR in den letzten Jahren ja eine ziemliche Renaissance erlebt, muss man von der ganzen Geschichte um die späte Veröffentlichung nicht sonderlich überrascht sein. Auch DANGER ZONE wollen noch etwas von dem Kuchen abhaben. Ob ihnen das gelingen wird, muss man abwarten. "Line Of Fire" ist solide Genrekost, der man allerdings den Ursprung der späten 80er schon anhören kann.
Es wird zwischen relativ rockigen Songs, typischen Stadionnummern und emotionalen Stücken variiert, wobei dankenswerterweise die kräftigeren Töne knapp die Oberhand behalten. Die Italiener dürften sich um Umfeld von Bands wie SURVIVOR, FM oder FOREIGNER wohlfühlen. Und die hardrockige Seite des Sounds tendiert leicht in Richtung KROKUS.
Die Kompositionen sind gefällig, ohne wirkliche Hits zu offenbaren. Es wird doch Einiges an Durchschnittsware geboten. Lediglich der eingängige Arena-Song "Line Of Fire" und das knackige "Let Me Rock" können aus dem Mittelfeld ausbrechen und sich als Ohrwürmer etablieren. Die anderen Songs sind sicherlich nicht schlecht, können aber keine Akzente setzen. Die Interpretation des T.REX-Klassikers "Children Of The Revolution" ist okay, aber auch nicht die beste Coverversion, die ich davon bislang gehört habe.
FAZIT: "Line Of Fire" ist ein bodenständiges Album, das sich Alleshörer des Genres AOR/Melodic Hardrock gerne zulegen können. Gegen die zahlreichen zeitgemäßeren und besseren Releases dieser Spielart in den letzten Jahren, können sich DANGER ZONE mit ihrem Altwerk aber nicht behaupten.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.01.2011
Stefano Grigori
Giacomo Gigantelli
Roberto Priori, Stefano Peresson
Stefano Peresson
Paolo Palmieri
Avenue Of Allies
41:33
21.01.2011