DAVE HAUSE ist Frontmann von THE LOVED ONES und legt mit "Resolutions" ein in der Tat entschlossenes Singer-Songwriter-Album mit erweitertem Instrumentarium ab. Wo es sonst mehrheitsfähig kracht, schlägt der Musiker hier nachdenklichere Töne an und wärmt die Seele, spendet Zuversicht und spricht vom Aufbegehren, auf dass wir unser Wollen in die Tat umsetzen.
Mit dynamischem Spiel und Klavierbegleitung atmet "Time Will Tell" gleich zu Beginn befreiter als manch krampfiger Schrammelbarde. "Melanin" deutet rhythmisch straight auf den Punk-Background des Protanonisten hin. "C'mon Kid" gemahnt mit Orgel an den Boss, wenngleich HAUSE nicht betont weise klingt, indes aber auch nicht weniger glaubhaft. Nach dem herzlich sachten "Pray for Tuscon" punkrockt der Titelsong akustisch mit hymnischem Refrain über die Zielgerade zu Hit-Ehren. Zu seinen Wurzeln kehrt HAUSE nur mit "Rankers & Rotters" noch deutlicher zurück.
"Prague (Revive Me)" überrascht als folkloristische Schrulle mit wie nunmehr gewohnt aufbegehrendem Text, und "Heavy Heart" macht seinem Namen alle Ehre. Die Minimalballade bereitet das bedächtig aufbauende "Years From Now" vor, das sich zuletzt zum Zeugnis von Aufmüpfigkeit geriert. Am Ende sind es eher die eben nicht am Punk gebürsteten Tracks, die "Resolutions" zu einem tollen und aufrichtigen Geschichtenerzähler-Album machen, sondern Leisetreter wie "Meet Me at the Lanes".
FAZIT: "Resolutions" ist eine berührende Mann-mit-Gitarre-und-mehr-Scheibe geworden, die sich an den großen amerikanischer Songwriting-Kunst orientiert, dabei aber nicht altklug, sondern jugendlich locker und dennoch weitsichtig klingt, vor allem im puncto Textgehalt. DAVE HAUSE dreht Kollegen, die es mit ähnlichem Hintergrund solo versuchen und indie-nölig baden gehen, eine lange Nase.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.10.2011
Paper and Plastick
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21.10.2011