Ein gesprochenes Intro? Lange nicht mehr gehört, also zurückgelehnt und Ohren auf. Die Drums beginnen militärisch, die Gitarren untermalen dezent. Der Sound nimmt an Geschwindigkeit und Lautstärke zu, der Übergang in den nächsten Song ist nicht zu abrupt und dann ziehen die Drums an. Sänger Tomasz setzt ein. Nicht zu tief, nicht zu unverständlich aber doch klar auf Death getrimmt. Die nächsten Songs rollen im mittleren Tempo, dafür mit viel Kraft und Brutalität über die Ohren, bevor „When White Turns Red“ den Nackenwirbeln viel Arbeit abverlangt.
Dann wird das Tempo wieder etwas zurückgeschraubt, an der Härte aber nichts verändert. Und das ist auch gut so, denn genau diese Brutalität trägt das gesamte Album voran, während im Hintergrund versucht wird, trotzdem Melodie in das Paket zu bringen, was meist auch gelingt. Der Gesang bleibt auch nicht eintönig, das Growling variiert in Höhe und Intensität. Hoch diffizile Strukturen, die bis zur letzten 64tel Note akribisch genau gesetzt wurden, muss man hier nicht suchen. Stattdessen gibt es konstant und mit Nachdruck auf die Zwölf.
FAZIT: Skandinavisch geprägter Death Metal aus Deutschland mit genug Extras, um nicht verstaubt zu klingen und dennoch ohne zu viel Schnick-Schnack. Neuere musikalische Einflüsse sind zwar hörbar, der größte Einfluss kommt aber aus dem Old-School Bereich. Und das ganze technisch sauber, abwechslungsreich und anspruchsvoll. Also gleich nochmal durchhören.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.05.2011
Michael
Tomasz
Oliver, Lukas
Matthias
Noiseart Records
49:48
22.04.2011