Was ich vor langer Zeit zu diesem Album in den Rechner gehackt und anderswo auf diesen Seiten gepostet habe, klingt weiterhin stichhaltig, auch wenn der Engländer häufig mit etwas Abstand zur eigenen Schreibe richtig bemerkt: "It makes you cringe." Dennoch: "The Sound of Perseverance" bleibt trotz der unbedarften Worte in jenem Review ein Klassiker, wiewohl unter DEATH-Fans nicht unumstritten. Nach CONTROL DENIEDs "Fragile Art of Existence" beweisen Relapse mit dieser ultimativen Neuveröffentlichung ein zweites Mal, dass sie zu mehr gut sind als Nervenstrapaze und Marktüberflutung mit weitgehend redundantem Noise-Müll.
Es lohnt, sich die auf 2.000 Einheiten limitierte Extra-Supertoll-Rundum-Wohlfühl-Edition beim Label direkt zu bestellen, so sie noch vorrätig ist (meine trägt Nummer 399), denn neben dem so oder so üppigen und unheimlich informativen Booklet bekommt der Kunde eine dritte CD mit dem Digipack gereicht. Aus der Tracklist wird ersichtlich, dass dieses Album nicht als DEATH-Scheiblette vorgesehen war, falls man nicht schon längst anhand der Songs allein darauf gekommen ist; immerhin schreien (im wahrsten Sinn des Wortes) die meisten Songs nach einem stimmgewaltigen Sänger im herkömmlichen Sinn, und den hört man hier und dort, wiewohl im Ambiente eines Demosounds, der andererseits dennoch manch vollwertigen Alben sonstiger Bands zur Ehre gereichen würde. CONTROL DENIED bahnten sich in vielerlei Hinsicht an.
Eine Menge wurde über Chuck und auch dieses letztliche Abschiedswerk diskutiert, also belasse ich es mit einem weiteren Verweis auf die Originalkritik, meinethalben auch anderswo, und lege dieses nahrhaft ausgestattete Menü jedem ernsthaften Metal-Historiker ans Herz, zumal der Macher hinter DEATH - Kontroversen hin oder her - als Songwriter gar nicht hoch genug geschätzt werden kann, besonders im gegenwärtigen Kontext allzu kopflos dahinzuckender Kinder, die meinen, Metal auf eine neue Stufe hieven zu müssen. Die Messlatte wurde schon längst anderswo angelegt - unter anderem hier.
FAZIT: Relapse haben mit "The Sound of Perseverance" einem Referenzwerk in Sachen Heavy Metal (!) abseits der Schubladisierung endgültig Rechnung getragen. Mehr ist aus diesem wahrhaftig zwischen Tod und Leben, schnöd prosaischen Themen und metallischer Utopie schlingernden Werk nicht herauszuholen. Dass der Rest des DEATH-Kataloges bei diesem Label in guten Händen liegt, steht außer Zweifel.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.04.2011
Scott Clenendin, Steve DiGiorgio
Chuck Schuldiner
Chuck Schuldiner, Shannon Hamm
Richard Christy
Relapse / SPV
118:27 (2CD)
25.03.2011