Dem Fan des altschuligen melodischen Meuchelblechs dürfte der Mund beim Lesen der passenden Vergleiche, die im Infoschreiben angeführt werden, wässrig as hell werden: UNANIMATED, GATES OF ISHTAR, alte DARK TRANQUILLITY, CARDINAL SIN. Uihui! Aber da kann ich noch über: SACRAMENTUM, DISSECTION zu „The Somberlain“-Zeiten, A CANOROUS QUINTET, SACRILEGE. Na? Hey, ihr unbeherrschten Ferkel, sofort die Hände aus den Hosen!
„When All Life Ends...“, der erste glühende Stahlträger der aus den Überresten von CHRONICLES OF TYRANTS geborenen DECEMBER FLOWER tönt in der Tat, als ob es sich hierbei um einen unentdeckten Schwedendiamanten aus den 90er Jahren handelt, aber kaum wie ein aktuelles Werk, das obendrein noch aus dem Land der Schnitzel, des Sauerkrauts und der Bratwürste stammt.
Ja, der von Intro und Outro flankierte, von einem mittig platzierten Instrumental aufgespießte Elftracker ist songschreiberisch, soundtechnisch und stilistisch vom Allerfeinsten – edle Melodien, Brutalität, Geschwindigkeit, Enthusiasmus, Nostalgiefeeling, all das ist in Massen vorhanden. Und logisch, die Originalität bleibt hierbei natürlich außen vor, da kann sie jaulen wie Fiffi und Hasso vor dem Supermarkt.
FAZIT: Genrefetischisten werden dieses Album lieben, und man sollte keinesfalls eine Melodic-Death-Metal-Revolution erwarten. Eher gilt hier das Persil-Prinzip: Da weiß man, was man hat. Und das ist auch mal gut. Man muss dieses Werk einfach als das nehmen, was es ist. Ein schweinegeiles Album, das zu Blütezeiten des Genres vielleicht sogar das Zeug dazu gehabt hätte, einen Platz in dessen Hall Of Fame einzunehmen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.12.2011
Ben Bays
Manuel Siewert
Michael Tybussek, Torsten Horstmann
Daniel Dickmann
Cyclone Empire
40:18
02.12.2011