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Deicide: To Hell With God

Stil: Death Metal

Cover: Deicide: To Hell With God

Satansbraten Glen Benton und seine Truppe DEICIDE sind seit über 20 Jahren eine konstante Größe im amerikanischen Death Metal und legen mit "To Hell With God" (komisch, dass Glen noch nicht vorher auf den Titel gekommen ist) bereits ihr zehntes Studioalbum auf den Tresen.

Großartige Veränderungen darf man natürlich nicht erwarten, will man bei DEICIDE aber auch nicht hören und so gibt es etwas mehr als eine kurze halbe Stunde lang mit viel technischer Raffinesse auf die Zwölf. Glen röchelt seine antichristlichen Botschaften wie gewohnt ins Mikro und vor allem die Saitenfraktion um die beiden Könner Ralph Santolla und Jack Owen weiß mit ihrem Spiel restlos zu überzeugen. Technisch wird auf "To Hell With God" jeder Anhänger des typisch floridianischen Todesbleis nach allen Regeln der Kunst verwöhnt, auch wenn bei DEICIDE die Aggression natürlich Vorrang vor der Progression hat. Gewöhnungsbedürftig ist dagegen die Produktion ausgefallen, denn sowohl der Gitarrensound, als auch der klare und differenzierte Gesamtsound klingen zum einen eher nach Thrash, als nach Death Metal, zum anderen aber auch fast schon zu sauber.

Abwechslungsreich und dynamisch präsentieren sich die zehn Songs, die zwar oft und gerne mit durchgetretenem Gaspedal daherkommen, immer wieder aber zu passenden Momenten auf die Bremse treten und in kraftvollem Midtempo daherwalzen. Gelegentlich - und auch hier kommt wieder die Thrash-Assoziation durch - gehen DEICIDE dabei fast schon punkig-räudig vor, was ein angenehmer Kontrast zum weitestgehend melodiefreien Geholze ist. Zwar haben die meisten Songs immer wieder eingängige Parts vorzuweisen, so richtig festsetzen will sich das Material aber nicht - was für leichte Ermüdungserscheinungen nach 20 Minuten sorgt.

FAZIT: Die neun Punkte sind nicht unbedingt repräsentativ, da der Rezensent amerikanischen Death Metal per se nicht favorisiert und der Band im Speziellen noch nie viel abgewinnen konnte. Genreanhänger und DEICIDE-Fans sollten deshalb zwei, drei Zähler addieren, gut gemacht ist "To Hell With God" nämlich allemal.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.02.2011

Tracklist

  1. To Hell With God
  2. Save Your
  3. Witness Of Death
  4. Conviction
  5. Empowered By Blasphemy
  6. Angels Of Hell
  7. Hang In Agony Until You're Dead
  8. Servant Of The Enemy
  9. Into The Darkness You Go
  10. How Can You Call Yourself A God

Besetzung

  • Bass

    Glen Benton

  • Gitarre

    Jack Owen, Ralph Santolla

  • Schlagzeug

    Steve Asheim

Sonstiges

  • Label

    Century Media

  • Spieldauer

    35:43

  • Erscheinungsdatum

    18.02.2011

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