Aus dem Umfeld der Black Metaller GLORIOR BELLI stammt eine Band, die sich aus mehreren anderen Kapellen aus dem französischen Death und Doom Metal-Bereich (u.a. DROWNING, GARDEN OF SILENCE) rekrutiert. Seit 2007 ist man unter dem Namen EIBON unterwegs und hat bereits im Juni 2010 das Debütalbum "Entering Darkness" veröffentlicht, dessen Name Programm ist.
Die angeschwärzte Mischung aus aggressivem Sludge und schwerem Doom Metal ist nämlich in der Tat richtig schön finster ausgefallen. Wuchtig und bedrohlich erklingen die sechs Songs, die es auf über eine Stunde Spielzeit bringen. Es darf also davon ausgegangen werden, dass schwer verdauliche Brocken serviert werden, das ist allerdings nur bedingt der Fall. EIBON gelingt es nämlich, die Songs so zugänglich zu gestalten, dass sie einerseits schnell zünden, gleichzeitig aber immer interessant bleiben und mit einer hohen Dichte, Intensität und viel Tiefgang ausgestattet sind. Dafür sorgen auch immer wieder dezente Melodien, die mit viel Melancholie auch dem Depressive Black Metal zugeordnet werden könnten genauso, wie die Tatsache, dass man nicht nur im SloMo-Tempo unterwegs ist, sondern auch mal in treibender Geschwindigkeit agiert. Der knorrige Bass, immer mal wieder eingesetzte Ambientsounds sowie der dunkel-kratzige Gesang, der ein wenig an Carl McCoy bei NEFILIM erinnert, runden den schweren Sound gekonnt ab.
Während der Opener "Through The Eyes" noch im lockeren Trab und mit fein gesponnenen Melodiefetzen daher kommt, wird es im folgenden Titeltrack doomig schwer und zäh. Ein extrem hohes Maß an Intensität sowie sehr angenehme ruhige Parts hat "Convulse To Reign" zu bieten, das lange "Substance" wiederum überzeugt mit seinen Harmonien. Bei "These Chains" steuert Infestvvs von GLORIOR BELLI Gesang bei, der Song ist dementsprechend auch der schwarzmetallischste, während im abschließenden "Path To Oblivion" Postcore-Anleihen vorherrschen. Die Produktion hebt besonders die Gitarrenarbeit hervor, setzt aber das gesamte Material passend in Szene.
FAZIT: "Entering Darkness" ist ein intensives Klangerlebnis, in das man unverzüglich und ohne lange Eingewöhnung eintauchen kann, was das hohe musikalische Verständnis der beteiligten Musiker nachdrücklich belegt. Stark!
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.01.2011
Stéphane Rivière
Georges Balafas
Max Hedin, Guillaume Taliercio
Jerome Lachaud
Aesthetic Death
63:34
06.06.2010