Irgendwo zwischen MORTICIAN, LIBIDO AIRBAG und diversen anderen Kapellen, die Grind-/Death-Mischmasch mit Elektronik und Samples verquirlen, bewegt sich auch der endbekloppte deutsche Dreier ELECTRO TOILET SYNDROM. Programmierte Drums, fieses Tieffrequenzgeschredder vom Vier- und Sechssaiter sowie Vocals, die größtenteils durch den Harmonizer gejagt werden, was in etwa so klingt, als würde das aufgenommene Geräusch des Spülbeckenausgusses, wenn die Geschirrspülmaschine Wasser abpumpt, in halber Geschwindigkeit abgespielt werden – alles, was zum guten Ton gehört, ist also reichhaltig vorhanden. Auch der „Humor“ bleibt dabei nicht auf der Strecke, was sich in Zitaten genrefremder Musik, morbiden Themen und kranken Samples äußert.
Nur muss man sich bei manchen Songtiteln und beim sackdämlichen Coverartwork natürlich fragen, wo die eigenen Toleranzgrenzen liegen. Musikalisch mag das Ganze trotz des hohen Schrottfaktors noch einigermaßen unterhaltsam sein, aber bei so vielen Fäkal- und Fickphantasien und Koketterie mit allerlei Perversionen füttern ELECTRO TOILET SYNDROM das große Klischeemonster namens „Der ungefickte Ewigpubertäre“ mit weiteren Vorurteilen.
FAZIT: Griff ins Klo.
Punkte: 2/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.02.2011
Prof. Bondage Granulator
NEGV
Prof. Bondage Granulator
Electro Dahmer
Electro Dahmer, NEGV (Samples)
F. D. A. Rekotz
36:17
2011