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Elffor: Unblessed Woods (Alternate Version)

Stil: Ambient/Symphonic Black Metal

Cover: Elffor: Unblessed Woods (Alternate Version)

Warum ELFFOR-Alben nach teilweise recht kurzer Zeit in sogenannten "Alternate Versions" re-released werden müssen, entzieht sich meiner Kenntnis. Waren vielleicht die Originale so schnell ausverkauft? Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen. Jetzt ist jedenfalls "Unblessed Woods" das bisher in dieser Reihe noch fehlende Album ebenfalls als "Alternate Version" dran. Wenn ich es in den Metal-Archives mit dem Original vergleiche, stelle ich fest, dass zumindest zwei weitere Songs den Weg auf die Scheibe fanden und diese dadurch auf beachtliche 74 Minuten Spielzeit gedehnt wurde. Darüberhinaus wurde der Inhalt komplett re-recorded und remastered, und ein neues Artwork wurde dem Werk auch spendiert (allerdings vom gleichen Künstler, was auch unübersehbar ist). "Unblessed Woods (Alternate Version)" wird als CD im normalen Jewel Case veröffentlicht oder als auf 1000 Stück limitiertes Digi-Pack.

Musikalisch erwartet den Hörer eine Mischung aus Ambient und Symphonic Black Metal. Als ungefähre stilistische Parallelen bieten sich SUMMONIG oder KHORS an, ohne allerdings deren Klasse zu erreichen. Allerdings spielt sich bei ELFFOR auch noch ein größerer Anteil des Sounds im Bombastbereich ab. Eöl, der quasi Einzelkämpfer hinter ELFFOR, setzt auf die Entwicklung einer opulenten, epischen Atmosphäre und reichert das Ganze mit dunkel- und schwarzmetallischen Ausbrüchen an.

Mir gefällt "Unblessed Woods" am Besten, wenn Eöl der epischen Stimmung mit ordentlich Keyboard-Bombast freien Lauf lässt. Dann kann man sich zurücklehnen und sich bei der musikalischen Berieselung durch dieses Soundtrack-artige Gebilde gedanklich einen Fantasy-Film vorstellen – und das wäre in dem Moment keinesfalls der schlechteste Fantasy-Score. Auch als Umrahmung eines Rollenspiel-Adventures macht sich die rein instrumentelle Seite von "Unblessed Woods" ganz gut. Nervig wird es, sobald Eöl seinen verzweifelt klingenden Gesang einsetzt.

Solange es sich im Bereich von herkömmlichen Growls abspielt, macht er das nicht schlecht, aber seine Art von Screams sind in ihrer ständig gleichen Art mit dem jammervollen Gekreische zu limitiert und zerren am Nervenkostüm. In der Regel wird in den gesungenen Phasen dann auch die Musik energischer und druckvoller, was schon Abwechslung in die Atmosphäre bringt. Doch wären diese dynamischeren Passagen wahrscheinlich auch ohne Gesang teilweise stimmiger. Sein Keyboard beherrscht Meister Eöl und entlockt ihm schon einige wirklich tolle Melodien. Der Drumcomputer scheint dagegen ziemlich einfallslos programmiert zu sein.

Einzelne Anspieltipps zu nennen, kann ich mir sparen. Die Stücke von "Unblessed Woods" leben von ihrer Atmosphäre und ergeben mehr als Ganzes dieses interessante, bombastische Klangwerk. Ich bin durchaus geneigt, mir die ambiente Stimmung von "Unblessed Woods" zu entsprechenden Anlässen zu Gemüte zu führen, obwohl das Werk auch den ein oder anderen Makel aufweist.

Fazit: Wer eine Mischung aus Ambient und Symphonic Black Metal mag, oder sich Fantasy- und Historien-Soundtracks auch gerne ohne die visuelle Seite reinzieht, sollte "Unblessed Woods" ruhig mal antesten. An offensichtliche Vorbilder wie SUMMONING reicht ELFFOR aber nicht heran.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.03.2011

Tracklist

  1. Unblessed Woods
  2. Through The Mist
  3. Of Heretic Pagan Kingdom
  4. Winter, Fullmoon, Sorrow..
  5. Dark Orchestral Hate
  6. ...From Ancient Scrypts
  7. Gorgorium Goth
  8. The Forgotten Dying Moon
  9. Bonus-Tracks:
  10. Hondamena
  11. Farrianth

Besetzung

  • Gesang

    Eöl

  • Gitarre

    Unai Liant

  • Keys

    Eöl

  • Schlagzeug

    Eöl

Sonstiges

  • Label

    Northern Silence Productions

  • Spieldauer

    74:21

  • Erscheinungsdatum

    25.02.2011

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