Ein Blick aufs Cover reicht, und der Fall ist klar: „Barbed Wire Metal“, das Debüt der Australier ELM STREET, kann nur Thrash Metal beinhalten. Oder? Das von Kultzeichner Ed Repka entworfene Bild könnte problemlos auch 80er-/90er-Jahre-Perlen von MEGADETH, NUCLEAR ASSAULT, EVILDEAD und Konsorten zieren. Doch nach dem ersten Hördurchgang die große Überraschung: 80er Jahre – stimmt. Aber Thrash? Stimmt nicht.
Stattdessen spielt das Quartett durch und durch überzeugenden klassischen Heavy Metal, frei von irgendwelchen Trends oder Anbiederungen an den Mainstream. Kraft- und druckvoll, aber doch immer wieder mit interessanten Melodien versehen, die sich nicht rein auf das Kopieren von Maidenesken Twin Guitars beschränkt, sondern ein hohes Maß an Eigenständigkeit besitzen. Von schleppend bis Double Bass reicht das Tempo, Sänger Ben Batres erinnert ein ums andere Mal an Ville Laihiala (SENTENCED), wobei musikalisch die Distanz zwischen Australien und Finnland auch so einigermaßen die musikalische Differenz zwischen ELM STREET und SENTENCED beschreibt.
FAZIT: Old school to the bone, aber nicht altmodisch: Schnörkelloser Heavy Metal, Refrains, wie in den 80er Jahren überwiegend im schlichten Vier-Personen-Männerchor geschmettert, ein sicheres Händchen für einprägsame, aber nicht weichgespülte Melodien – ELM STREET haben mit „Barbed Wire Metal“ einen mehr als gelungenen Einstieg hingelegt.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.11.2011
Brendan Farrugia
Ben Batres
Aaron Adie, Ben Batres
Tomislav Perkovic
Massacre Records
39:14
18.11.2011