FAHRENHEIT aus Magdeburg sind ein Newcomer in der deutschen Punk- und Oi!-Szene und legen mit "Kranke Welt" ihr Debütalbum vor. Dass das Quartett noch nicht allzu lang exisitiert, hört man ihm leider auch noch zu deutlich an. Tightes Zusammenspiel haben FAHRENHEIT nämlich ganz sicher nicht erfunden, besonders der Drummer verstolpert sich gerne mal in den einfachsten Rhythmen. Die Gitarre ist teilweise unsauber gespielt und lässt manch schiefen Akkord erklingen (falsch gestimmt?), hier machen sich mangelnde Fertigkeiten bemerkbar. Und zuguterletzt ist auch der Gesang manchmal undeutlich und lässt Schwierigkeiten bei der Melodieführung beobachten.
Stilistisch bewegt man sich zwischen Standard-Deutschpunk und Oi!-Anklängen, die besonders in ein paar Chören durchbrechen. Aber auch in Sachen Songwriting kann man kaum Akzente setzen, es gibt wirklich nichts, was man nicht schon gehört hätte - und das meist auch in besser. Inhaltlich geht es hier und da etwas eskapistisch zu, ansonsten gibt es obligatorische 08/15-Punklyrik, dabei gibt man sich etwas zu betont unpolitisch, lediglich "Willkommen in Deutschland" soll auf Missstände in unserem Land hinweisen. Im aggressiven "Zuhaus" erklingen dann völlig unerwartet und vor allem unpassend death-metallische Grunts - was soll das?
FAZIT: FAHRENHEIT bieten auf "Kranke Welt" zu wenig, um nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen. Sechs Punkte gibt es letztlich fürs bemüht sein und drei, vier ganz passable Songs, empfehlen kann man das Album aber nur sehr bedingt.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.06.2011
Joint
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SN-Punx / New Music
29:30
21.01.2011