Cool wie eine Hundeschnauze. Das waren so die ersten Gedankengänge Eures Lieblingsschreibsklaven nach dem Erstgenuss von „Overdrive“. Mörderisch lässig, perfekt dafür geeignet, an einem warmen Sommerabend mit einem guten Whiskey auf der Terrasse im Lieblingsliegestuhl sitzend dem Sonnenuntergang und dem Abendrot zuzusehen, bescheren uns diese sechs Schweden einen relaxten Mix aus swingendem Rockabilly, Rock‘n‘Roll und feinem Country.
Auf Punkeinschlag verzichten FATBOY komplett, stattdessen ist das Sextett viel näher an prä-schnulzigem ELVIS PRESLEY oder CHRIS ISAAC (ebenfalls minus die schlimmen MTV-Schnulzen) orientiert, und neben zahlreichen Slidegitarren finden sich auf „Overdrive“ sehr viele bluesige Untertöne, wie zum Beispiel in „The Whole Damn Cow“. Beachtlich bei diesem sehr abwechslungsreichen Halbstünder ist die Hitdichte, denn fast jeder der Songs geht ohne Umwege direkt ins Ohr und stimuliert sofort Beinmuskeln oder lässt einen genießerisch die Augen schließen.
Vielleicht kann man den Skandinaviern auf ihrem dritten Album etwas zu wenig Rotzigkeit bei den flotten Songs vorwerfen oder ihnen mangelnde Eigenständigkeit unterstellen, doch offensichtlich ist die Intention der Band die, einfach „nur“ gute Songs zu schreiben. Welche mit Wiedererkennungswert.
FAZIT: Rockabilly mit Gentleman-Flair (nein, nicht der Musiker, sondern die Sorte Mensch), der die Mundwinkel nach oben hievt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.06.2011
Alf Östlund
Thomas Pareigis
Thomas Pareigis, Hannu Kiviaho, Joakim Lindahl
Jan Lissnils (Hammondorgel)
Marcus Källström
Hannu Kiviaho (Lap Steel, Mandoline, Vibra- und iPhone, Percussion), Jan Lissnils (Pedal Steel); Gastmusiker siehe Tracklist
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27.05.2011