Mit dieser Split-Scheibe präsentiert uns das kleine Nordvis-Label ein kleines Schmankerl, welches jeden Freund melancholischer, angeschwärzter Klänge einen Gesichtsausdruck der Zufriedenheit bescheren wird.
Die Engländer FEN liefern mit den vier ersten Tracks ihre bewährte Mixtur aus Post Rock, Wave-Versatzstücken und Schwarzmetallähnlichem, eingebettet in einen transparenten, tiefen, ozeanbreiten Sound. Hochatmosphärisch und wunderschön, manchmal fast zum progressiven Rock schielend, wird des Hörers Seele balsamiert und seine Hülle mit weichem, salzigem, kühlem Wasser umspült. Interessant ist dabei, wie vielschichtig das Quartett seine Stücke aufgebaut hat, denn es passiert teilweise so viel gleichzeitig, dass man erst mehrere Male hinhören muss, um auch alles entdeckt zu haben.
Das Ein-Mann-Projekt DE ARMA aus Schweden musiziert deutlich Black Metal-lastiger und tönt gelegentlich wie melodischer norwegischer Black Metal unter Wasser, über welchem hypnotische, mehrstimmige, fast heroische Klargesänge thronen – oder, wie in „Noemata“, auch klassisches, verhalltes Waldwichtelkrächzen. Doch selbst wenn A., so das mysteriöse Pseudonym des Musikers, den Blastbeats hier hörbar alles andere als abgeneigt ist, besitzt sein DE ARMA-Debüt eine melancholische Anmut, die zu vereinnahmen weiß. Bis auf den sehr verkopften Endspurt im letzten Song sind die Stücke auch deutlich einfacher strukturiert und von den Instrumentalsettings auch nüchterner zusammengestellt, doch der Qualität tut das keinen Abbruch.
FAZIT: So erhebend kann vertontes Leid sein.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.02.2011
A. (DE ARMA), Grunyn (FEN)
A. (DE ARMA), The Watcher (FEN)
A. (DE ARMA), The Watcher (FEN)
A. (DE ARMA), Æðelwalh
A. (DE ARMA), Theutus (FEN)
Nordvis
52:11
15.02.2011