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Flogging Molly: Speed Of Darkness

Stil: Irish Folk/Punk Rock

Cover: Flogging Molly: Speed Of Darkness

So schnell kann es gehen. Waren die 1997 gegründeten FLOGGING MOLLY rund um die Jahrtausendwende noch ein Geheimtipp unter Freunden des vom Irish Folk beeinflussten Punk Rock, werden die US-Amerikaner seit vielen Jahren als inspiratorische Referenz vieler neuer genreverwandter Bands herangezogen. Verdient.

Etwas überraschend tönt das nunmehr fünfte Werk des Septetts. Wenngleich auf „Speed Of Darkness“ noch mehr als genug Elemente von der grünen Insel vorhanden sind, rücken sie im Gesamtsound ein ganzes Stück weit nach hinten, ebenso wie die lauten Gitarren, die schon mal ganz zurückstecken - und auch die Beschwingtheit ist nicht mehr ganz so ausgeprägt. Nicht, dass der Zwölftracker nun depressiv oder gar düster ist – ernsthafter und nicht mehr ganz so bierselig würde es eher treffen. Es wird mehr gerockt als geschwoft, und gleichzeitig zeigen sich FLOGGING MOLLY etwas mehr in sich ruhend. Ein Blick auf die lyrischen Inhalte gibt schnell Aufschluss, warum das so ist: Weltwirtschaftskrise, Zerfall, der Pleitegeier über den USA, über Irland und über großen Teilen des Restes der Welt kreisend, und dann entstand das Album direkt am Puls der Misere – in Detroit, wo man sich mit Ryan Hewitt (unter anderem RED HOT CHILI PEPPERS) im Studio verschanzte.

Was geblieben ist, sind die songschreiberische Klasse, die Variabilität, der Mut zu Experimenten (Americana, Rockabilly) und viel, viel Kreativität, und alleine diese vier Stützpfeiler reichen bereits aus, dass dem Siebener auch anno 2011 keiner im qualitativen Sinne an den Karren fahren kann.

FAZIT: Mit „Speed Of Darkness“ haben King und Co. ein Album erschaffen, bei dem man das Guinness gerne auch mal im Kühlschrank stehen lassen darf und stattdessen mal nachdenkt und einen nüchternen Blick auf das Weltgeschehen wirft. Aber keine Bange: Spaß kann man mit der Scheibe trotzdem haben.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.05.2011

Tracklist

  1. Speed Of Darkness
  2. Revolution
  3. The Heart Of The Sea
  4. Don‘t Shut ‘Em Down
  5. The Power‘s Out
  6. So Sail On
  7. Saints & Sinners
  8. This Present State Of Grace
  9. The Cradle Of Humankind
  10. Oliver Boy (All Of Our Boys)
  11. A Prayer For Me In Silence
  12. Rise Up

Besetzung

  • Bass

    Nathen Maxwell

  • Gesang

    Dave King, Bridget Regan, Rest Backing Vocals

  • Gitarre

    Dave King, Dennis Casey, Bridget Regan

  • Schlagzeug

    George Schwindt

  • Sonstiges

    Dave King (Bodhran), Matthew Hensley (Akkordeon, Concertina, Piano), Bridget Regan (Tin Whistle, Uilleann Pipes), Robert Schmidt (Mandoline, Mandola, Banjos)

Sonstiges

  • Label

    Borstal Beat Records

  • Spieldauer

    43:15

  • Erscheinungsdatum

    27.05.2011

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