So „clean“ wie auf „Ingnodwetrust“ ging das britische Gespann in seiner Diskographie wohl noch nie zu Werke. Hypnotisch wie eh und je zeigen sich GNOD zwar, aber mit deutlich weniger Noise und Gegen-den-Strich-Geflibber im Gepäck.
Eröffnet wird dieses sechste Album mit der A-Seite „Tony‘s First Communion“, einem zwanzigminütigen Koloss, der nach einem kurzen Horror-Intro von pulsierendem Bass und einem akzentuierenden Monoton-Beat abgelöst und dominiert wird. Hier ein paar sakrale Chöre, dort ein paar atmosphärische Soundscapes, psychedelische Gitarren, entrückte Stimmen oder mysteriöse Effekte – doch ansonsten Monotonie pur – mitunter einschläfernd und offenbar nur mit Tetrahydrocannabinol sein volles Aroma entfaltend. Für Letzteres fehlt mir allerdings die Erfahrung.
Die B-Seite „Vatican“ offenbart dann wieder (13 x 60) + 14 Sekunden lang die bewährten GNOD-Sounds: Ein hypnotischer Bummmtabummm-ta!-Rhythmus mit viel Distortion und Bass bildet den Mittelpunkt, und um diesen kreisen allerlei ineinander verwobene Stimmen, Sounds und Noises. So könnten SHIT & SHINE oder die BUTTHOLE SURFERS auf Betablockern klingen. Erfreulich ist, dass in diesem Stück etwas mehr geschieht als in dem vorangegangenen.
FAZIT: Die Zielgruppe wird sich wohl nicht davon abhalten lassen, sich diesen kleinen Hirnbohrer als weißes Vinyl oder als Download (CDs gibt es keine) zuzulegen, mir persönlich wird ein wenig zu selbstherrlich um das ewiggleiche Thema herumgeeiert.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.06.2011
Rocket Recordings
33:17
06.06.2011