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Goat Of Mendes: Consort Of The Dying God

Stil: Pagan Metal

Cover: Goat Of Mendes: Consort Of The Dying God

Und hier gibt sich ein weiteres Phantasie-Genre die Ehre: Wiccan Metal nennen GOAT OF MENDES ihre Musik. Habe ich bisher nie was von gehört. Eine bekannte Enzyklopädie klärt mich auf, dass Wicca eine Neureligiöse Bewegung ist, die auf Natur- und Mysterienreligion gründet. Wicca ist also quasi eine Art Neoheidentum und bezeichnet sich selbst gerne als Religion der Hexen. Ich bin so frei, dass Ganze musikalisch dennoch einfach unter Pagan Metal zu kategorisieren.
GOAT OF MENDES haben bereits vier Alben veröffentlicht, was mich ein wenig überrascht, kreuzte diese Band bislang noch nie meinen Weg – nicht mal von jemandem so nebenbei erwähnt. Das letzte Album "A Book Of Shadows" stammt von 2005, in das neue Werk "Consort Of The Dying God" wurden ergo sechs Jahre Entwicklungszeit reingehängt.

Stolze 20 Tracks beinhaltet "Consort Of The Dying God" sowie eine beachtliche Spielzeit von fast 69 Minuten. Die Hälfte der Stücke sind allerdings gesprochene Einleitungssequenzen für den folgenden Track. Im Grunde hat man es also mit zehn richtigen Songs und zehn Interludes zu tun. GOAT OF MENDES haben für das Album eine konzeptionelle Geschichte ersonnen, die auf Zigeunerlegenden und düsteren Geheimnissen der Frühchristenheit beruht. Allerdings muss ich sagen, dass die Story nur unzureichend spannend umgesetzt wird.

Es gibt immer wieder gute Ansätze, auch einige interessante Melodien oder Abschnitte. Doch das Erzeugen einer Dramaturgie, die für eine gelungene musikalische Umsetzung der Lyrics wichtig wäre, bleibt ein bisschen auf der Strecke. Es spielt sich viel in langsamen und Mid-Tempo-Bereichen ab. Dadurch wirken Passagen für mich eher ein wenig einschläfernd anstatt spannend. Eine offensichtlich angestrebte doomige Folk-Atmosphäre entwickelt sich leider nicht. Akzente versteht gelegentlich eine Violine zu setzen, die traditionelle rumänische und ungarische Melodien ins Rennen wirft. Diese alleine können aber nicht alles retten, und sie können keinesfalls die richtig schlechte Gesangsleistung wettmachen. Ich kann mich kaum erinnern, in letzter Zeit derart ausdrucksschwache Vocals gehört zu haben – weder clean noch Growls.

Wirkliche Anspieltipps kann ich nicht benennen. Wie gesagt: es gibt immer mal wieder gute Ansätze, die sich in Riffs, den Violinenmelodien oder harscheren Abschnitten manifestieren. Insgesamt wird "Consort Of The Dying God" zum Ende hin etwas besser, ohne jedoch jemals über Mittelfeldstatus hinauszukommen. Wer irgendwo in das Album reinhören kann, sollte sich Tracks wie "Leap Of Faith", "Black Earth Of Alesia" oder "Duende" vornehmen, die GOAT OF MENDES noch von der besseren Seite zeigen. Für einen guten Gesamteindruck ist das aber zu wenig.

FAZIT: Bei Anhängern des Wicca-Heidentums werden GOAT OF MENDES mit "Consort Of The Dying God" sicherlich am Meisten punkten, da sie anscheinend die einzige Band mit diesem Glaubenshintergrund sind. Wer sich ansonsten für das Genre Pagan Metal im weitesten Sinne interessiert, findet dagegen viele andere wesentlich bessere Alben.

Punkte: 7/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.03.2011

Tracklist

  1. The Night Pristess
  2. Queen of Borrowed Light
  3. The Nierophant
  4. Course of Constantine
  5. The Lovers
  6. Dark Deccit of Man
  7. The Empress
  8. In Sara’s Tents
  9. The Hanged Man
  10. The Dying God
  11. The Tower
  12. The Tower (It’s Coming Down)
  13. The Hermit
  14. The Enigma Within
  15. The Fool
  16. A Leap of Faith
  17. The Moon
  18. Black Earth of Alesia
  19. Death
  20. Duende

Besetzung

  • Bass

    Sandra, Marco

  • Gesang

    Surtur, Maja

  • Gitarre

    Seeb, Marco

  • Schlagzeug

    Nik

  • Sonstiges

    Zagan (Violine), Seeb (Mandoline)

Sonstiges

  • Label

    Source Of Deluge Records

  • Spieldauer

    68:52

  • Erscheinungsdatum

    18.02.2011

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