Das rockt ziemlich retro, was die vier Schweden da auf ihrem zweiten Album abliefern. Mit analogem Equipment aufgenommen und knietief in den 60ern und 70ern verwurzelt, ohne dabei aber die Moderne völlig zu ignorieren. So etwa ein Gemisch aus LED ZEPPELIN, ein bisschen THE DOORS, frühen MONSTER MAGNET, der schwedischen Rotzrock-Fraktion und dem berühmten Schuss Eigenständigkeit. Mal flott („Ain’t Fit To Live Here”), mal bluesig-schleppend (“No Good Mr Holden”), mal entspannt-instrumental mit Georgel und Morricone-Gepfeife (“Longing”) und mal knackig-rotzig (“RSS”) mit Hammer-Refrain. Dabei haben die Jungs überhaupt ein prima Gespür für Melodien, die vielleicht nicht gleich beim ersten Mal zünden, dafür aber mit jedem Umlauf an Ohrwurmqualitäten gewinnen. Manche Riffs verfügen dabei durchaus über Klassiker-Potential („Hisingen Blues“). Noch weisen zwar nicht alle Songs das gleiche Hit-Potential auf, aber das Gesamtniveau ist schon beachtlich hoch. In dieser Band steckt viel Potential. Das positive Gesamtbild runden die originelle Covergestaltung und die lyrischen Ergüsse ab, die sich angenehm von inhaltsleerem Gefasel anderer Bands abheben. Die Spielzeit ist für heutige Verhältnisse ungewöhnlich knapp ausgefallen, aber besser so als ein Album mit halbgaren Füllern in die Länge zu ziehen.
FAZIT: Die bisherige Retro-Scheibe des Jahres stammt aus Schweden und müsste eigentlich nicht nur den Anhängern von bluesigem Classic Rock den kommenden Sommer versüßen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.04.2011
Rikard Edlund
Joakim Nilsson, Jonathan Ramm
Joakim Nilsson, Jonathan Ramm
Axel Sjöberg
Nuclear Blast
39:32
25.03.2011