Meine Herren, was für ein unerbittlicher Hassbatzen. Die französischen Misanthropen um den namensgebenden Saitenquäler und Stimmbandfolterer HAEMOTH legen mit dem dritten Album "In Nomine Odium" eine Platte vor, die selbst für gestandene Black Metaller ein harter Brocken ist.
Vor allem der Sound des Albums ist eine durchaus schmerzhafte Angelegenheit. Die Gitarren sägen so dermaßen klirrend, dass man beinahe fühlen kann, wie einem das Trommelfell aufgeschlitzt wird. Der Bass ist trotzdem gut hörbar und legt mit den Drums ein voluminöses Fundament, so dass der eisige Sound trotzdem druckvoll bleibt. Eine so dermaßen beißende Produktion hört man heutzutage nur selten. Stilistisch vereinen HAEMOTH das Beste aus zwei Welten: so weisen die derben Riffs oft die typisch französische Dissoanz auf, eingebettet wird das aber in die klassisch nordische Raserei der 90er, die nur selten von etwas gemäßigterem Tempo gebremst wird. Aber selbst dann sind HAEMOTH immer noch unerbittlich hart. Somit ist "In Nomine Odium" gleichermaßen für Puristen wie auch für die Anhänger der französischen Black-Metal-Moderne reizvoll.
Ein schwarzmetallisches Highlight ist "In Nomine Odium" trotzdem nur ansatzweise. Denn das Songwriting ist zwar über weite Strecken wirklich gut, aber etwas arm an Höhepunkten. Lediglich "Slaying The Blind" sowie das garstige "Son Of The Black Light" entfesseln in Kombination von Sound und Songwriting eine furchteinflößende Intensität. Doch allein die beiden Songs reichen schon aus, um HAEMOTH aus dem Sumpf der Mittelmäßigkeit zu ziehen und für dieses Album elf Punkte zu zücken.
FAZIT: Innerer Hass wurde selten so überzeugend und fies vertont, wie auf "In Nomine Odium".
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.12.2011
Haemoth
Haemoth
Haemoth
Syht
Debemur Morti / Soulfood
44:58
11.11.2011