"7 Sins" ist das Debutalbum der westfälischen Band HEAVENFALL. Die 2006 gegründete Truppe ist im Melodic Progressive Metal zu Hause. Dabei wird trotz der progressiven Ausrichtung und reichlicher Wechsel Wert auf eine harmonische Einheit gelegt. Die Hooks und Melodien sind entsprechend atmosphärisch und episch und schmeicheln den Gehörgängen.
HEAVENFALL bedienen sich bei der Konstruktion ihrer Stücke in vielen Genres und beschränken sich nicht nur auf Melodic und Progressive Metal. Passagen mit mehr oder minder dezenten Orchesterparts sind vom Symphonic Metal inspiriert, teilweise melancholisch anmutende Melodien vom Gothic oder Dark Metal. Laut dem Promoschreiben reichen die Einflüsse sogar von Klassik über Jazz und Rock bis zum Death Metal. Hiervon kommen aber bestenfalls Fragmente im Sound unter.
Das Songwriting kann man als solide bezeichnen. Es wird qualitativ ein konstantes Level gehalten. Es finden sich auf "7 Sins" keine Ausfälle, was die kompositorische Leistung von HEAVENFALL auszeichnet. Aufgrund des fortwährend stabilen Niveaus, ist es allerdings auch schwierig, spezifische Favoriten herauszufiltern. Ich denke, man fährt viel besser damit, sich von der Qualität des gesamten Albums zu überzeugen. Die Melodien verstehen, in ihrer harmonischen und vielseitigen Art zu bezaubern, und das sollte man nicht durch individuelle Anspieltipps begrenzen.
Neben dem gekonnten Songwriting, ist auch die handwerkliche Vorstellung der Jungs aus dem Ruhrgebiet in Ordnung. Das Keyboard hat im Sound den Gitarren gegenüber eine fast ebenbürtige Stellung. Das erfordert eine gesteigerte Akzeptanz dieses Instruments. Der Gesang von Daniel Lähms ist angenehm und melodisch und passt zur stilistischen Ausrichtung. Eine eigene Charakteristik fehlt noch, und an der Ausdruckskraft müsste er noch ein wenig arbeiten. Die Refrains und choralen Gesangselemente sind sehr gefällig und catchy.
FAZIT: Ein insgesamt gutes Erstwerk von HEAVENFALL. Anhänger von melodischem, atmosphärischem und symphonischem Progressive Metal sollten "7 Sins" antesten.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.02.2011
Alex
Daniel Lähms
Chris Wirtz
Ralf Töllner
Mitja
Nicrothal Records
46:44
17.01.2011