Wenn du letzte Nacht geträumt hast, dann hat dir wahrscheinlich die Fee Queen Mab mit ihrer Kutsche die Träume vorbeigebracht. Nie von dem Mädel gehört? Kein Wunder, sie stammt auch aus der Literatur des 15. - 17. Jahrhunderts, zu finden unter anderem auch bei Shakespeare. Und da sag mal einer, Musik hören bildet nicht.
Unser werter Verteidigungsminister klaut bei anderen, ich klaue mal bei mir selbst, schrieb ich doch zu dem durchaus gelungenem Vorgänger „The Garden Of The Hesperides“ aus dem Jahre 2007 sinngemäß: „Die Scheibe eignet sich ganz hervorragend, um entspannt den Klängen zu lauschen, so etwas wie eingängige Melodiebögen oder gar Ohrwürmer enthält sie aber nicht.“ (Quelle: http://musikreviews.de/reviews/2008/Hexperos/The-Garden-Of-The Hesperides/) Und um ehrlich zu sein, die beiden italienischen Hauptakteure Alessandra Santovito (Sopranistin) und Francesco Forgione (Bass) haben sich nicht groß bemüht, von ihrem durchaus schlüssigen Konzept aus Neo-Klassik und Kammermusik abzuweichen, mich erinnert wieder die eine oder andere Melodie und Stimmung an DEAD CAN DANCE und KARI RUESLÄTTEN, alles ist glasklar produziert und hochprofessionell musiziert, aber irgendwie packt mich „The Veil Of Queen Mab“ nicht so, wie es andere sehr ruhige Scheiben wie der hervorragende Sampler „Whom The Moon A Nightsong Sings“ getan haben. Schon ab Song Nummer drei lässt meine Aufmerksamkeit nach und die Songs plätschern etwas vor sich hin. Anfänglich habe ich das meiner Übermüdung zugeschrieben, aber leider bleibt nach verschiedenen Versuchen zu jeder Tag- und Nachtzeit das Ergebnis dasselbe. Spannungsgeladene Momente bleiben rar, die ruhige und etwas trostlose Stimmung behält bis zum letzten Ton die Oberhand, was aber letztendlich der anfänglichen Geschichte mit der Fee und den Träumen nur gerecht wird, Queen Mab soll ja schließlich keinen Albtraum bringen...
FAZIT: Neo-Klassik ist sicher nicht jedermanns Sache. Wer es sehr ruhig und entspannt mag, könnte es mal mit HEXPEROS probieren, ich glaube, ich bleibe bei DEAD CAN DANCE.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.02.2011
Francesco Forgione
Alessandra Santovito
Riccardo Prencipe
Francesco Forgione
Francesco Forgione – Cello, Bodhrán, Jambè, Programming <br>Alessandra Santovito – Flöte, Dulcimer <br>Francesca Romana Di Nicola – Harfe <br>Alessandro Pensa – Violine, Viola <br>Manuel Manzitti – Fagott
Equilibrium Music
47:48
29.10.2010