Die bereits seit Ende der 90er aktiven und aus New Jersey stammenden HUDSON FALCONS um Bandkopf Mark Linskey klingen grob wie eine Mischung aus BRUCE SPRINGSTEEN und SOUL ASYLUM, falls sich an die noch jemand erinnern kann. Der Hauptunterschied zu den genannten Künstlern besteht darin, dass die Falken zu keinem Zeitpunkt deren Klasse erreichen, insbesondere im Gesangsbereich stößt Mr. Linskey immer wieder an seine Grenzen und verhunzt im Ansatz wirklich gute Ideen, wie z.B. in "Don`t Let The Bastards Bring You Down“, "Interstate Bound“ oder "Mile Marker“, bei denen spätestens mit dem Refrain der Song den Bach runter geht. Dabei ist das Hauptmanko nicht einmal das raue, etwas ungeschliffene Organ des Frontmanns, sondern die unsaubere Ausarbeitung der Gesangslinien, die dann einfach schief und ungelenk klingen. Das kann natürlich einfach eine Geschmacksfrage sein und womöglich gehört das genau so, aber mir verdirbt es den Spaß an den Sache. Zwischen den guten Ansätzen tummeln sich dann auch einige durchweg gelungene Songs ("Last Chance Afternoon“, "South Dakota Nights“, "Everything`s Alright“), aber auch hundertprozentige Langweiler, die selbst der Boss himself nicht mehr hätte retten können, weil sie einfach strunzöde und belanglos daherplätschern, wie z.B. "You`ll Never Be Cool“ (ganz schrecklicher Refrain), "Avenue B“ (Latino-Rhythmen fürs Altersheim) oder das mit der Bass-Linie im Stil der Fraggles-Erkennungsmelodie unterlegte "Long Live The King“. An negativen Aspekten hinzu kommen noch einige schlicht dahin gestümperte Gitarren-Soli (z.B. in "Don`t Let The Bastards Bring You Down”) und das hoffentlich nicht ernstgemeinte, ultrakitschige Coverartwork.
FAZIT: Drei bis vier Songs auf diesem Album sind tatsächlich uneingeschränkt empfehlenswert, der Rest von "Dancing Underneath The Moonlight” krankt leider an diversen musikalischen Schwächen. Wer sich von holprigem Alternative Rock mit einigen BRUCE SPRINGSTEEN-Anleihen potentiell angesprochen fühlt, kann ja mal ein Ohr riskieren.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.06.2011
Uncle Chris
Mark Linskey
Bryan Garcia, Mark Linskey
Danny Chapa
Orgel - Mark Linskey; Piano - Mark Linskey
I Hate People
46:46
27.05.2011