Der Mix aus Metalcore, Hardcore, Death Metal und modernem Thrash Metal ist jetzt nichts, wofür es einen Originalitätspreis geben würde. Ganz offensichtlich ist es das auch nicht, was ICON IN ME anstreben. Die Band um Ex-MNEMIC-Schreihals Tony JJ und SOILWORK-Drummer Morten bedient sich von A bis Z bei den üblichen Ingredenzien, die es für eine schmissige Zeitgeist-Scheibe braucht.
Angefangen beim Cover, das auch ein frühes IN-FLAMES-Machwerk hätte schmücken können, über Blastbeat-Attacken, Brüllvocals, hektische Prügeldrums, melodiöse Gitarren-Einschübe, heftige Riffattacken, Downbreaks bis hin zu den üblichen melancholische Clear-Vocal-Passagen ist hier alles, aber auch wirklich alles vertreten, was Connaisseure dieser stilistischen Ausrichtung erwarten dürften.
Wer kein beinharter Vertreter dieser Richtung ist, vermisst ein wenig den Blick über den Tellerrand. Zwar traut sich die Band durchaus hin und wieder, aus dem engen Stilkorsett auszubrechen (etwa beim schleppenden „Tired And Broken“), doch geschieht das noch viel zu selten. Zu oft geht die Band auf Nummer sicher. Was auch das plakative Hinzunehmen von Gastmusikern unterstreicht – schön, dass unter anderem Glen Drover (MEGADETH), Anders Björler (AT THE GATES) oder Olof Mörck (NIGHTRAGE) im Studio vorbei geschaut haben, doch ein bisschen mehr Mut zum Experiment hätte „Head Break Solution“ gut getan. Die Wahl von "The Quest", das all die typischen Eigenschaften eines modernen Brüllcore-Songs in sich vereint, spricht ebenfalls Bände.
FAZIT: Von allem bekannten ein bisschen – das ist unterm Strich ein bisschen zu wenig. Hardcore-Metalcore-Fans (hihi) werden vermutlich erfreut aufjuchzen, doch ist der Band für zukünftige Aktivitäten etwas mehr Mut zu wünschen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.07.2011
Konstantin
Tony JJ
D. Frans, Artyon
Morten
MDD/Alive
48:32
22.07.2011