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Imperia: Secret Passion

Stil: Symphonic Metal

Cover: Imperia: Secret Passion

Eine Band, die IMPERIA heißt. Eine CD, die "Secret Passion" betitelt wird. Mit Sängerin. Eine weiß gekleidete Elfe (trägt die gute Frau da tatsächlich einen Bartschatten???) auf dem CD-Cover. Was spielt diese Band? a) Grindcore b) Industrial Postrock c) Sleaze Metal oder d) Trällerelsengothicsymphonicmetal. Ok, ok, Ihr wisst die Antwort, oder?

Das, was auf "Secret Passion" über ganz weite Strecken geboten wird, ist ein solch belangloser Gothic/Symphonic-Stoff, so durchschnittlich, so unbeschreiblich unauffällig, dass der Rezensent ein wenig ratlos vor der Anlage sitzt und lauscht. Wenn IMPERIA es mal ein bisschen (aber wirklich nur ein bisschen!) mehr krachen lassen, ein ganz klitzekleines bisschen Dreck unter den Fingernägeln haben, dann klingt "Secret Passion" ganz gut. So wie im Titeltrack beispielsweise, oder in "Like Rain".

Zumeist wird aber sinfonisch-bombastisch-elegisch gesäuselt wie in den knitterfreiesten Momenten von Edenbridge ("Let Down"). Hin und wieder streut die Combo um Bandleaderin Helena Iren Michaelsen auch mal ein paar elektronische, moderne Tracks wie "Fragile" ein. Davon sollte man aber lieber die Finger lassen, da die ansonsten weitestgehend unspektakuläre Sängerin hier eher klingt wie Tarja Turunen auf Helium. Bei "Suicide" kommt neben Turunen und Helium noch eine unangenehm Portion Kate Bush in der Irrenanstalt dazu, so dass man kurzzeitig darüber nachdenkt, den Songtitel in die Tat umzusetzen.

Doch dann, ganz am Ende, kommt ein Song, den man in dieser Form nicht erwartet hat, der in seiner Schlichtheit wiederum so schön ist, dass man wahrlich Freudentränen vergießen könnte: "My Sleeping Angel" ist eine ganz einfach und basisch gehaltene Pianoballade, die aufgrund der angenehm sparsamen Instrumentierung wesentlich unprätentiöser als der Rest rüberkommt. Auch knödelt Frau Michaelsen hier im Duett mit Oliver Philipps (EVERON) deutlich weniger. Ein toller Abschluss und ein Song, der allen Vätern eines neugeborenenen Mädchens aus dem Herzen sprechen dürfte. Ein toller Abschluss - aber nur, wer nicht die Digipak-Version gekauft hat. Auf dieser machen Imperia anschließend noch alles, aber auch wirklich alles kaputt mit dem elektronischen Dancefloor-Bonustrack "Mistress".

FAZIT: Ein magischer Moment macht noch keine gute CD aus. Doch, liebe Helena Iren Michaelsen, "My Sleeping Angel" zeigt immerhin, dass Du eigentlich weißt, wie man gute Musik macht. Was man übrigens nicht von der Promofoto-Front behaupten kann. Nachzuschauen auf der Homepage der Band - dort hat man eher den Eindruck, Frau Michaelsen würde sich als legitime Nachfolgerin von Vivian Schmitt ins horizontale Gespräch bringen wollen.

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.03.2011

Tracklist

  1. Touch Of Your Hand
  2. Secret Passion
  3. Fragile
  4. Out Of Sight
  5. Let Down
  6. Violence
  7. Like Rain
  8. Suicide
  9. Hold On
  10. Greed
  11. Missing It All
  12. My Sleeping Angel
  13. Mistress [Digipak-Bonus-Track]

Besetzung

  • Bass

    Gerry Verstreken

  • Gesang

    Helena Iren Michaelsen

  • Gitarre

    Jan Örkki Yrlund

  • Schlagzeug

    Steve Wolz

Sonstiges

  • Label

    Massacre Records

  • Spieldauer

    60:50

  • Erscheinungsdatum

    25.03.2011

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