Geht man IMPIETYs „Skullfucking Armageddon“ mal von theoretischer oder kaufmännischer Seite an, dann kann es keine schlechte Scheibe sein, hat es der Zweitling der Band aus Singapur seit Erstveröffentlichung 1999 doch zu allein drei europäischen Neuauflagen gebracht, die seit 2002 aber alle “Sold Out“ sind. Agonia Records hat aber nun ein Einsehen und wirft die Original-Aufnahmen ohne die zwischenzeitlich ergänzten Bonus-Tracks erneut auf den Markt. Da IMPIETY nach Veröffentlichung von „Worshippers of the Seventh Tyranny“ und der „Advent Of...“-EP anno domini 2011 nicht gerade unterrepräsentiert sind, hat man dem Album, das seinerzeit dem Black-Death-Thrash-Kommando zum Durchbruch verhalf, ein neues Soundgewand und einiges schriftliches Ergänzungsmaterial spendiert.
Auch wenn ich die Original-Veröffentlichung nicht kenne, sind die remasterten Versionen immer noch roh und brutal, also keine Angst, hier wurde nichts verwässert oder gleichgeschaltet. Und „Nein“, „Skullfucking Armageddon“ ist nicht irgendein bedeutungsloses Rumpelwerk, das wegen der Herkunft der Band zu „Kult“ erklärt wurde. „Skullfucking Armageddon“ ist Kult, weil IMPIETY vollkommen kompromisslos und meist in Höchstgeschwindigkeit durch die acht Tracks jagen und hetzen. Hier atmet jeder Ton noch den Spirit von Proto-Black-Metal, BATHORY auf Speed werden mit infernalisch schnellem Thrash-Metal gekreuzt, das Gitarren-Riffing ist bei aller Raserei recht prägnant und präzise, während das Drumming ein klein wenig mehr Perfektion vertragen hätte. Sänger und Bandleader Shyaithan keift und brüllt sich die Seele aus dem Leib, auch bei ihm rangiert Spirit vor Perfektion, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch und macht „Skullfucking Armageddon auch 12 Jahre nach Erstveröffentlichung noch zu einem essentiellem Album.
FAZIT: Erneutes Re-Release eines der wichtigsten asiatischen Black-Metal-Alben. IMPIETY schreiben „Old School“ groß und raspeln sich ohne Gnade oder Verschnaufpause durch ein unterhaltsames Album, dessen Name Programm ist. Skullfucking Armageddon.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.09.2011
Shyaithan
Shyaithan
Fyraun
Dajjal
Agonia Records
42:45
24.06.2011