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Ingested: The Surreption

Stil: Brutal Death Metal/Deathcore

Cover: Ingested: The Surreption

Wieso ist eigentlich sofort klar, dass INGESTED nur aus England kommen können? Wo kommt all die Wut her, wo man doch aus dem eher beschaulichen, wenn auch typisch britischen Manchester kommt? Woher kenne ich das alles hier schon?

Fragen über Fragen. Fakt ist, dass INGESTED 2007 gegründet wurden, davor zum Teil als AGE OF SUFFERING und ANNOTATIONS OF AN ANATOMY unterwegs waren und mit „The Surreption“ schon den zweiten Longplayer abliefern. Und der hat es in sich, oder je nach Betrachtungsweise eben auch nicht. Zunächst bläst die pure Gewalt und Kraft der Musik den geneigten Hörer komplett an die Wand, Brutal-Death-Metal für Fortgeschrittene, einerseits simpel, andererseits technisch versiert und mit deutlich mehr Abwechslung als von manch andere dieser ach so harten Kapellen vorgetragen. Das Schlagzeug tickt wie eine Nähmaschine, der Sänger growlt und röchelt sich kompetent durch die Songs, die Gitarren schredddern unermüdlich und verzichten aber weitestgehend auf ödes Stakkato-Riffing im modernen Soundgewitter.

Auf den ersten Blick also eine Vollbedienung zwischen Brutal-Death und Deathcore, auf den zweiten Blick offenbaren INGESTED aber durchaus ihre Schwächen, da es zwar gehörig kracht, aber alle Zutaten sattsam bekannt sind und „The Surreption“ ganz sicher keinen Preis für Originalität gewinnen kann. Bei aller technischer Versiertheit rattert hier mal wieder ein D-Zug vorüber, der eigentlich nur im Mid-Tempo und in den coolen Slam-Parts mit Gang-Shouts für länger als 7 Sekunden im Ohr bleibt. Ist das jetzt der nächste Song oder doch nicht? Ihr kennt das leidige Phänomen, das böse Zungen auch als schlechtes Songwriting bezeichnen würden.

FAZIT: Schlechter Tag und Lust, die Welt zu pulverisieren? Dann liefern INGESTED mit „The Surreption“ genau den richtigen Soundtrack zum Untergang. Auf der Suche nach dem neuen Kick? Dann bist du mit INGESTED noch lange nicht am Ziel. Irgendwie gefällt mir das hier trotzdem. Hab wohl einen schlechten Tag.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.07.2011

Tracklist

  1. Crowning The Abomination
  2. Decline
  3. The Consequence
  4. A Coming Unperceived
  5. This Disgusting Revelation
  6. Castigation And Rebirth
  7. Manifesting Obscenity
  8. 22
  9. Kingmaker
  10. The Alpha
  11. Omega

Besetzung

  • Bass

    Brad Fuller

  • Gesang

    Jason Evans

  • Gitarre

    Sean Hynes, Sam Yates

  • Schlagzeug

    Lyn Jeffs

Sonstiges

  • Label

    Siege Of Armida

  • Spieldauer

    42:25

  • Erscheinungsdatum

    06.06.2011

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