Mit dem Vorsatz „Peter Panka's“ betonen JANE anno 2011 ihre Daseinsberechtigung hartnäckig, was angesichts der Mitwirkung von Veteran Charly Maucher nicht einmal notwendig wäre. Zumindest hält man den Namen des Verstorbenen so in Ehren, zumal ohnehin in erster Linie die Musik stimmen sollte. Auf ihrem neuen Werk widmet sich die Band den Maya, wobei Corvin Bahn nicht erst seit gestern Pankas Erbe antritt – ob berechtigterweise oder nicht, dürfen Kenner entscheiden.
Die verhaltenen Schulterschlüsse mit der Metal-Szene sind bei JANE in jüngerer Zeit zumindest personell offenbar; Bahn spielt für GAMMA RAY Keyboards, während Jutta Weinhold auf der Bühne stets gern gesehener Gast ist. Musikalisch indes regierte schon auf den Vorgängern „Traces“ und „Shine On“ Altherren-Rock mit für gesetzten Prog typischer Behäbigkeit. Zahlreiche Zwischenspiele zerfasern das ohnehin nicht sonderlich stabile Grundgerüst weiter, wobei sich mit dem Opener „Just More Words“ sowie dem kräftigen „Demons“ und der Uptempo-Hymne „One With Yourself“ ein paar charmante Hits herausschälen. In den besten Momenten klingen JANE heute wie Verköstiger von URIAH-HEEP-B-Seiten, so hart dies klingen mag.
„Rolling Along“ und das mit synthetischen Sounds um Zeitgeistigkeit heischende „Grown“ wirken richtiggehend bieder, doch der Titeltrack gewinnt nicht nur durch seinen schmissigen Rhythmus, sondern auch ob der Lyrics, die anderswo nicht eben der Weisheit letzter Schluss darstellen. Bei „Hey Mister“ dachte man fast an ein RAMASES-Cover, doch der Titel täuscht und bezeichnet eine allenthalben nette AOR-Schote. „Lucky Ones“ bringt den Refrain mit der Brechstange in die Ohrmuscheln, und der Organist glänzt besonders in seinem abgesehen vom New-Age-Ruch zum Ende hin wirklich schönen Alleingang „Silence“, wobei man sich andererseits fragt, was dies noch mit JANE zu tun hat.
FAZIT: „Kuxan Suum“ ist unspektakulärer Keyboard-Rock, mit dem sich der Rest von JANE weiterhin mittels reichlich Gesäusel den Prog-Stempel aufprägen möchte. Dies täuscht jedoch darüber hinweg, dass die Musiker kaum mehr etwas zu sagen haben, was der Marke gerecht wird, und vielleicht endlich einen Schlussstrich ziehen sollten. Es gibt schließlich auch andere Namen, die nicht so stark verpflichten. An den Nagel hängen muss man die Musik ja nicht gleich, solange man noch Relevantes kundzutun hat, wobei …
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.12.2011
Charly Maucher
Charly Maucher
Klaus Walz, Niklas Turmann
Corvin Bahn
Fritz Randow
Cool & Easy / Soulfood
60:49
02.12.2011