Musikalischer Erstkontakt. Eigentlich wollte sich der Verfasser dieser Zeilen schon länger mal mit dem Schaffen der Norweger KAMPFAR beschäftigt haben, doch bisher blieb es bei dem Vorhaben. Dann eben mit "Mare", dem fünften Album der Band, die zuletzt den Abgang von Gründungsmitglied Thomas zu verkraften hatte. Ob es daran liegt, dass "Mare" nicht unbedingt für Euphorie sorgt?
Aufgenommen wurde das Album mit Peter Tägtgren, was man "Mare" anhört. Die Drums bollern wuchtig und die Gitarren sind eher verwaschen, als schneidend. Insgesamt fühlt man sich von der Atmosphäre des Sounds an Immortal erinnert, was nun nicht gerade eine schlechte Referenz ist. Dehnt man den Vergleich aber auf das Songwriting aus, ziehen KAMPFAR deutlich den Kürzeren.
Vor allem fehlt es den Songs auf "Mare" an zündenden Ideen - einprägsame Melodien und knackige Riffs sind eher Ausnahme, als Regel. Auch die immer mal wieder einfließenden, leicht schräg wirkenden Folkelemente kommen nur spärlich zum Einsatz, diesbezüglich wissen zumindest das flotte "Ildstemmer" mit seinen Disharmonien, das räudige und leider zu kurze "Volvevers" und das abermals im gehobenen Tempo daher kommende "Nattgang" zu gefallen. Die anderen Songs finden meist in hymnischem Midtempo statt, ohne sich aber wirklich zu Hynmen entfalten zu können. Der eröffenende Titeltrack (der in Englisch gesungen wird, was bei KAMPFAR eine Neuerung darstellt) ist eine wahrlich nicht schlechte Nummer, hebt sich aber nicht wirklich vom Genrestandard ab. Das düster-experimentellere "Huldreland" kommt nicht auf den Punkt, gleiches gilt für "Bergtatt" und das etwas melancholischer angelegte "Trolldomspakt". Mit dem cool betitelten "Blitzwitch" gibt es einen zweiten englischsprachigen Song, doch auch trotz teilweiser Eingängigkeit ist der Nachdruck eher gering.
FAZIT: War da mehr zu erwarten? "Mare" ist ein passables Album, das über weite Strecken aber zu wenig fesselnde Ideen zu bieten hat und somit nur eines von vielen ist.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.04.2011
Jon
Dolk
Ask
Napalm Records / Edel
45:23
25.03.2011