Bereits vor knapp drei Jahren haben LAISSEZ FAIRE ihr Debütalbum aufgenommen, veröffentlicht wird es aber erst jetzt, weil zwischenzeitlich die Wehrpflicht für eine Bandpause sorgte. "No Land For Escape" ist der Titel und damit beweist die Band eine beinahe prophetische Gabe, denn ihre Heimat Griechenland ist derzeit wirklich kein Land, in das es sich zu flüchten lohnen würde.
Musikalisch flüchten LAISSEZ FAIRE trotz ihres französischen Bandnamens ins England der 80er und 90er. Klassischer Wave und Postpunk sowie Alternative Rock, der an PLACEBO erinnert, ist das Rezept, mit dem die Band nun über ihre Heimat hinaus bekannt werden will. Dazu bedarf es allerdings besserer Musik, als die, die es auf diesem Debüt zu hören gibt. Zwar ist die Floskel "sie sind redlich bemüht" durchaus anwendbar, doch klingt das Material insgesamt noch zu unbehauen, zu roh und irgendwie unfertig. Die spielerischen Fähigkeiten der Musiker erweisen sich als gerade noch ausreichend, um ein Album aufzunehmen, mehr aber auch noch nicht. Ähnliches gilt für die beiden Frontleute. Weder Eleni K. mit ihrer etwas dünnen und unsicheren Stimme, noch Alex M. mit seinem weinerlichen und etwas leiernden Organ können überzeugen, beide wirken ein bisschen überfordert und haben noch einiges an Luft nach oben. Und wenn man schon mal männliche und weibliche Stimme in einer Band hat, könnte man es auch mal mit einem Duett versuchen.
Songschreiberisch kann man LAISSEZ FAIRE zugute halten, ein paar ordentliche Ideen parat zu haben, die aber auch noch des Feinschliffs bedürfen. Das flotte und tanzbare "Make Me Glow" erweist sich als bester Song, ganz ordentlich sind auch noch das melancholische "Pull Me Down", das balladesk startende und sich dann steigernde "Escape" sowie der 80er-lastige Opener "Electrify" mit passablem Refrain. Dass das Album nur etwas länger als eine halbe Stunde ist, stört indes nicht weiter - da einfach auch die Qualität noch zu dürftig ist und man nicht gerade das Bedürfnis verspürt, noch mehr Songs zu hören.
FAZIT: LAISSEZ FAIRE haben in so ziemlich allen Bereichen Nachholbedarf, sind aber um einen überaus gefälligen Sound bemüht. Insofern sind die sieben Punkte für "No Land For Escape" als Ansporn zu verstehen.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.07.2011
Kostas L.
Eleni K., Alex M.
Nikos Ch., Giannis S.
Panos L.
Echozone / Bob-Media
31:49
29.04.2011