„Frozen In The Lake“, das Debütalbum der Süddeutschen LAMBS & WOLVES, ist ein Werk der Eigentlichs und Abers.
Eigentlich sind die zehn Songs aus songschreiberischer Sicht richtige Kleinode des folkigen Pop (oder poppigen Folk), aber untereinander ähneln sich zahlreiche Stücke derart stark, dass man hier fast schon von drei bis vier Songgruppen sprechen kann.
Eigentlich besitzen die Nummern ein Eigenleben und eine positiv-melancholische Grundstimmung, die einen berührt, aber nur gelegentlich packt.
Eigentlich hat die Band internationales Format, aber oftmals wirkt diese Internationalität ein wenig erzwungen, sodass man LAMBS & WOLVES unterstellen könnte, sie versuchten sich in Pseudoamerikanismus, Wannabe-Britishness und Try-a-da statt Can-a-da.
Eigentlich hat die vierköpfige Waldshuter Formation alles, was den Autoren in Verzückung bringen müsste, zumal auch auflockernde Sounds in Form von Klavier, Akkordzither, Geige sowie Country- und Indie-Spirit in den Songs zu finden sind, doch anstatt dass sich der Pfeil mit Widerhaken ins Fleisch bohrt, hinterlässt er lediglich kleine Schnitte in der Haut.
FAZIT: Nett anzuhören ist „Frozen In The Lake“ allemal, und die Musik versprüht auch eine heimelige, warme Atmosphäre, jedoch fehlt, so phrasenhaft es sich auch anhört, noch das gewisse Etwas, das das Innere nicht nur bewegt, sondern zu reger Unrast drängt.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.11.2011
Julian Tröndle, Kevin Eisenhardt, Elias Bernau
Kevin Eisenhardt
Elias Bernau
Julian Tröndle (Akkordzither, Melodika, Klavier), Kevin Eisenhardt (Mundharmonika), Elias Bernau (Glockenspiel), Daniel Topka (Violine)
Eigenproduktion/me&myfriends
35:16
15.11.2011