LAST WINTER aus Orlando, Florida haben sich durchaus eine angenehme Nische irgendwo zwischen Pop, Indie, metallischer Härte, etwas Punkrock-Drive, eine Prise Emo und Alternative gesucht, und auch die Melodien brennen sich ob ihrer hohen Güte recht fix im LTM des subfontanell plazierten Zellgewebes ein. Auch die Songarrangements sind absolut schlüssig – was gibt es also an „The Heart & The Broken Compass“ auszusetzen?
Sagen wir es mal so: Aus den Boxen kommen einem nicht nur Schallwellen entgegengedonnert, sondern auf aufdringlichste Weise tausende kleine „Gefällt mir“-Knöpfchen gen Gesicht geregnet, die man dann doch auch bittebittebitteschön möglichst alle anklicken soll. Viel zu aalglatt und auf Massenakzeptanz gebürstet, ja fast schon mit meterdicker Disney-Glasur überzogen, wird versucht, dem Hörer ganzkörperlich rektal einen Besuch abzustatten, sodass der Augen, Ohren und den Sphinkter reflexartig zusammenkneift.
Nach drei, vier Songs wird diese Angelegenheit sehr anstrengend, denn dieses musikalische Gleitmitteltum tönt letzten Endes wie eine albumgewordene Dauerwerbeveranstaltung der Marke „Los, kauf mich! Nimm mich mit! Nun komm, los, mach endlich!“
Fazit: Nö.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.09.2011
Mark Bowermaster
Ian Dempsey
Brian Effron, Josh Calapa, Ian Dempsey
Chris Pock
Lifeforce Records
38:14
22.07.2011