2007 sorgte das Debütalbum einer unbekannten Band für herunterklappende Kiefer bei traditionellen Thrash-Metal-Fans. LAZARUS A.D.’s „The Onslaught“ fegte wie ein musikalischer Hurrican über alle Exodus-, Megadeth- oder Testament-Anbeter hinweg.
2011 erscheint jetzt der Nachfolger, und auch „Black Rivers Flow“ sorgt für herunterklappende Kiefer. Allerdings verursacht durch intensives Gähnen. Wo der Vorgänger noch eine ungestüme, unbeschwerte Leichtigkeit besaß, wo die Songs noch frisch klangen und definitiv eine Bauchsache waren, haben die Jungs aus Wisconsin für ihre zweite CD viel zu sehr auf ihren Kopf gehört. „Raus aus der Sackgasse“, „Keine Retro-Scheibe“, „Neue Horizonte“ – solche Schlagwörter dürften beim Songwriting mehr als einmal gefallen sein.
Das Grundgerüst auf „Black Rivers Flow“ ist immer noch Thrash Metal, der allerdings einen deutlich moderneren Anstrich verpasst bekommen hat. Mehr als einmal schielen LAZARUS A.D. in Richtung Machine Head, mehr als einmal kokettieren sie gar mit Metalcore-meets-Pop-Refrain („Light This City“).
Was mag die Band veranlasst haben, ihren eingeschlagenen Weg so zu verändern? War es der lüsterne Blick auf den Erfolg, den Härtner-Bands wie As I Lay Dying mittlerweile vor allen Dingen in ihrem Heimatland USA feiern? Oder war es tatsächlich die Angst vor der kreativen Sackgasse?
FAZIT: Letztlich ist die Motivation, wie es zur Stiländerung kam, zweitrangig, denn „Black Rivers Flow“ ist zwar ein Album, auf dem es handwerklich nichts zu kritisieren gibt, das aber im Vergleich zum Debüt erschreckend beliebig und austauschbar klingt. Schade um eine einst hoffnungsvolle Thrashband.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.02.2011
Jeff Paulick
Jeff Paulick
Dan Gapen, Alex Lackner
Ryan Shutler
Metal Blade
41:43
28.01.2011