Zurück

Reviews

Legio Mortis: The Human Creation And The Devil's Contribution

Stil: Dark Metal

Cover: Legio Mortis: The Human Creation And The Devil's Contribution

In Abwandlung des deutschen Buchtitels "Gottes Werk und Teufels Beitrag" haben die Taubertaler Dark Metaller LEGIO MORTIS ihr drittes Album "The Human Creation And The Devil's Contribution" betitelt. Musikalisch wildert das Sextett in den Gärten von Death, Black und Gothic Metal.

Angesichts der melodischen Ausrichtung des Materials dürfen sich hier besonders die Liebhaber von Bands wie Crematory und Graveworm angesprochen fühlen. Wen angesichts dieser Namen schon das kalte Grausen überfällt, der braucht hier gar nicht weiter lesen, doch auch wenn man der musikalischen Ausrichtung etwas abgewinnen kann, so fällt es schwer, bei LEGIO MORTIS positive Aspekte herauszustellen. Der instrumentale Unterbau aus Gitarren, Bass und Schlagzeug an sich ist sicherlich ganz ordentlich geraten, auch wenn besonders die Gitarrenarbeit tendenziell eher simpel gehalten ist. Problematisch wird es allerdings bei der Betrachtung von Keyboards und Gesang. Ähnlich wie bei Crematory sind die Keyboards nämlich omnipräsent, statt atmosphärisch zu unterstützen dominieren die immer gleich klingenden Sounds die Songs auf recht penetrante Art und Weise. Die Tatsache, dass hier und da eine passable Melodie durchschimmert, macht den Braten dann auch nicht mehr fett.

Den Gnadenstoß versetzt sich die Band dann aber mit dem Gesang. Besonders die leicht keifige Hauptstimme von Sänger Marco ist nur schwer zu ertragen, reichlich unmelodisch plärrt er sich ohne jedes Gefühl durch die Songs, unterstützt von einförmigen Growls von Basser Kalti. Den gesanglich negativen Höhepunkt erlebt man mit dem eh schon dahin geschludert wirkenden Cover des Paradise Lost-Klassikers "Pity The Sadness". Darüberhinaus sind die unterschiedlichen Gesangsparts schlecht aufeinander abgestimmt, die Herren fallen sich teilweise gegenseitig ins Wort und auch die parallel gesungenen Passagen überzeugen nicht. Rein gesanglich ist der Gastbeitrag von Live Kristine von Leaves' Eyes noch das Beste auf dem Album. Die Nachteile wiegen schwer, könnten aber durch gute Songs ausgeglichen werden. Theoretisch. Praktisch fehlen den Songs Esprit und Frische, sie wirken konstruiert und lassen zwingende Hooks vermissen. Kein einziger Song sticht dabei positiv heraus, umgekehrt verursacht eine Nummer wie "Wir brauchen keine Hirten" aktutes Fremdschämen. Ein plakativer Songtitel wie "From Throat To Cunt" legt die Stirn genauso in Falten, wie klischeehaftes à la "Bloody Fantasy" und "Buried Love".

FAZIT: Das Coverartwork von Visual Darkness, die auch schon für Grave und Sinister tätig waren sowie die Tatsache, dass Mix und Mastering von Alex Krull (Atrocity, Leaves' Eyes) übernommen wurde, können nicht über den weitestgehend schwachen Gesamteindruck von "The Human Creation And The Devil's Contribution" hinweg täuschen.

Punkte: 6/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.05.2011

Tracklist

  1. Intro
  2. Unholy Four
  3. Avenger Of The Oppressed Souls
  4. Buried Love
  5. Pity The Sadness
  6. Mass Murder
  7. From Throat To Cunt
  8. Wir brauchen keine Hirten
  9. Bloody Fantasy
  10. I Am Your God
  11. Life Denied (feat. Liv Kristine)
  12. Legio Mortis
  13. Thorn In My Eye

Besetzung

  • Bass

    Kalti

  • Gesang

    Marco, Kalti

  • Gitarre

    Thommy, Matze

  • Keys

    Steffi

  • Schlagzeug

    OD

Sonstiges

  • Label

    MDD / AL!VE

  • Spieldauer

    61:25

  • Erscheinungsdatum

    15.04.2011

© Musikreviews.de