Gäbe es so etwas wie eine staubige, norwegische Wüste, so wären LONELY KAMEL wohl deren Söhne, denn von Nordischer Unterkühltheit hört man auf deren Drittwerk nix, nüschde, nada. Nun allerdings davon auszugehen, dass das Quartett nichts weiter ist als die skandinavische Version des Stoner Rock, gleicht dem Wandeln auf hölzernen Planken – die einsamen Kamele verfeinern ihren tieffrequent pumpenden Bastard nämlich mit viel Groove, Blues, klassischem Hard Rock, Psychedelic und Doom.
Das Gemisch rockt allerdings mit eng an den Arschbacken klebenden Jeans, anstatt dem Hörer Dauerbekifftheit zu demonstrieren. Auch Sänger Thomas Brenna hält nicht viel davon, säuselnd einen auf THC-Junkie zu machen. Stattdessen sorgt der Saukerl mit seinem kräftigen, dickklötigen Gesang für zusätzlichen Druck auf der Düse.
FAZIT: „Dust Devil“ ist weniger dafür geeignet, sich ein Wundertütchen zu drehen und zu inhalieren, sondern viel mehr dafür, seinen trägen Hintern in rhythmische Bewegung zu setzen. Wiederhole ich mich? Ja? Egal.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.11.2011
Stian Helle
Thomas Brenna
Thomas Brenna, Lukas Paulsen
Espen Nesset
Napalm Records
45:39
25.10.2011