Den Satz, der abschließend auf Seite drei des großspurigen Infoschreibens steht, muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: „Wer diese Band spielt, spielt die deutsche Rockmusik von morgen!“ - Die arme deutsche Rockmusik.
Es wird noch besser: „Aber schließlich hat man früher auch Bands wie METALLICA, BEATLES oder ROLLING STONES zum Anfang ihrer Karrieren belächelt“ - Klar. Und morgen füllen LOZ TINITOZ die Arenen der Welt? Wäre Größenwahn messbar, würden die Cuxhavener die Skala der Messgeräte problemlos sprengen.
„Herzsucht“, nach zwei Demo-CDs und dem 2009er Debüt „Toxine“ das zweite Album der Niedersachsen, tönt fast durchgehend wie das Produkt einer drittklassigen BÖHSE ONKELZ- oder DIE TOTEN HOSEN-Coverband, angereichert mit pseudoprolligem Deutschpunk, Resterampen-Metal und Discount-Alternative Rock, wobei die vier Musiker erschreckend häufig Schwierigkeiten haben, das Timing zu halten oder den Einsatz punktgenau zu finden.
Einer der Gitarristen, Timo Januschewski, zeichnet für den Gesang verantwortlich und beschert dem Hörer damit eine Gänsehaut der eher unangenehmen Sorte. Der Versuch, schön rau, dreckig und asi, ja voll Straße und so, zu klingen, resultiert in unerträglichem, atonalem Semivomieren, welches durch klischeetriefende Texte an zusätzlichem Peinlichkeitsgrad gewinnt.
FAZIT: LOZ TINITOZ, hiermit überreicht euch Musikreviews.de den Ehrenpreis mit dem Titel „Akustische Müffelsocke des Monats März 2011“! Applaus, Applaus!
Punkte: 2/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.03.2011
Timo Januschewski
Timo Januschewski
Christian Böger, Norman Gerber, Timo Januschewski
Timo Utermöhle
ES&L Entertainment
37:55 zu viel...
25.03.2011