Mit „World War III“ schließen MADINA LAKE die mit „From Them, Through Us, To You“ begonnene und mit „Attics To Eden“ weitergeführte Trilogie ab, die thematisch in der Zeit um die 50er Jahre in der der Band ihren Namen gebenden Fantasiestadt spielt. So dürfte es nicht überraschen, dass das aktuelle Werk ein logisches Fortschreiten des eingeschlagenen Wegs ist.
Das Quartett um die Leone-Brüder Matthew und Nathan bietet auch dieses Mal melodisches Liedgut, das sich aus Alternative-, Hard-, Indie-, Stadion- und stellenweise sogar Progrock zusammensetzt. Garniert mit etwas Elektronik und Pop-Appeal entsteht ein extrem eigenständiges, bombastisch produziertes Gebräu, welches von bärenstarken Melodien und ohrwurmträchtigen Refrains lebt. Diese nehmen meist unerwartete Verläufe, und selbst wenn die Cheesyness bereits im Gebüsch lauert, schlagen MADINA LAKE instinktiv noch einen eigenwilligen Haken.
Nicht zuletzt aufgrund der unglaublichen Erlebnisse der Jungs (Matthew wurde krankenhausreif geprügelt, lag tagelang im Koma und musste ein Drittel seines Schädels aufgrund heftiger Hirnschwellungen abgenommen bekommen, und dann überlebten die vier „eine Art Bombenangriff“) scheint diesem Drittling eine besonders hochgradige Intensität innezuwohnen, so als ob es sich hier um ein „make it or die“-Album handele – und das kommt beim Hörer ohne Umleitung an.
FAZIT: Bis auf eine gewisse Latenz gen Überproduktion zählt „World War III“ zu den wohl stärksten, überraschungsschwangersten und besten melodischen Rockplatten des herbstelnden Jahres.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.10.2011
Matthew Leone
Nathan Leone
Mateo Camargo
Daniel Torelli
Long Branch Records
44:59
07.10.2011