Den Hauptunterschied zum 2009er MAGNUM-Album „Into The Valley Of The Moon King“ kann man gleich nach wenigen Minuten Spielzeit heraushören: „The Visitation“ klingt einfach besser, insgesamt druckvoller und vor allem steht die Gitarre von Mastermind Tony Clarkin erfreulicherweise wieder deutlich weiter im Vordergrund. So bereiten viele der 10 dargebotenen Songs Hörspaß insbesondere durch knackige Riffs und eine gesunde Portion Härte. Natürlich kommt dabei die kompositorische Klasse der Genre-Altmeister nicht zu kurz. Und auch in dieser Hinsicht ist das aktuelle Werk zwingender ausgefallen als der erwähnte Vorgänger. Schon der Opener „Black Skies“ überzeugt mit einem fesselnden Grundriff und für MAGNUM-Verhältnisse beinah schon düsteren Gesangs-Melodien. Das Titelstück und vor allem „Midnight Kings“ punkten wiederum mit äußerst ohrwurmigen Bombast-Riffs, während „Mother´s Final Dance“ den gelungensten Refrain auf „The Visitation“ vorweisen kann. Ebenfalls zu den Highlights zählt die von pathetischen Keyboard-Klängen getragene Epik-Hymne „The Last Frontier“. Aber auch die übrigen Songs bewegen sich allesamt auf einem hohen Niveau und können - bis auf das etwas unspektakuläre „Wild Angels“ - durch die Bank überzeugen. Über die Sangeskünste von Bob Catley oder das songwriterische Können von Tony Clarkin braucht man an dieser Stelle sicher keine Worte mehr verlieren. Bleibt die Frage, wo man die „The Visitaion“ im Gesamtschaffen der Band einsortieren kann. Für mich ist es auf Augenhöhe mit dem besten Reunion-Album „Princess Alice And The Broken Arrow“, wenn auch ein Überhit wie „When We Were Younger“ nicht dabei ist, dafür ist hingegen das Gesamt-Niveau der Songs konstanter. An das Karriere-Highlight „On A Storyteller´s Night“ kommt die Band auch im Jahre 2011 nicht heran, aber das war auch nicht ernsthaft zu erwarten.
FAZIT: MAGNUM können sich gegenüber dem letzten Album in jeder Hinsicht steigern und liefern mit „The Visitation“ ein durchweg gelungenes neues Studiowerk ab, das man getrost zu den ersten Highlights des jungen Jahres zählen kann.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.01.2011
Al Barrow
Bob Catley
Tony Clarkin
Mark Stanway
Harry James
SPV / Steamhammer
57:01
14.01.2011