Schwedentod und nichts Anderes - MAIM mögen erst seit 2006 dabei sein, klingen aber wie alte Hasen. Man spricht von REPULSION, NIHILIST und Konsorten als Inspiration … der sprichwörtliche Nagel auf den Kopf.
Beglückwünschen darf man die Kombo für ihr kompositorisches Feingefühl - bezogen auf die Genregrenzen natürlich. "From Womb To Tomb" ging schon in Ordnung, doch "Deceased To Exist" (reimt sich mit Ach und Krach) setzt einen drauf. "Gravedigger Sacrifice" oder das forsche "Covet Death" gehören zu den veritablen Hits mit zumindest halbwegs unausgelutschten Riffs und allerlei solistischen Schrägheiten. Zudem variiert man geschickt das Tempo, was dem vorhersehbaren Sound sehr gut tut, zumal die Griffigkeit der Musik nicht darunter leidet. Das Gehoppel von "Screams From The Mutilated" sei hier als Beispiel angeführt. Alles schon einmal dagewesen … Gerade ein Brüller wie "Evil Smell Of Death" könnte glatt auf einer DISMEMBER-Scheibe oder bei den frühen ENTOMBED zu hören sein. Allein die Zeit ist nicht stehengeblieben, und so sollte man keinen Helh daraus machen, dass MAIM heute keine Magie erwirken, wenn sie auch wiederum nicht nach fahlem Abglanz tönen. Dazu können sie zu viel - an ihren Instrumenten wie in schreiberischer Hinsicht.
Insgesamt strotzt die Platte zwar nicht vor offensichtlichen Zitaten; eine assoziationsreiche Angelegenheit bleibt sie dennoch. "Morbid Desecration"überrumpelt stilecht mit "Uh!", "Crematory" (ein Tribut an die Landsleute?) gelingt als kontrolliertes wie stimmungsvolles Instrumentalstück, und der Titeltrack, ein Eins-Zwei-Glanzlicht mit zähfließender Bridge stellt den Doom auch für Schnellficker in den Bereich des Möglichen. Chris Reifert hätte seinen Spaß daran.
FAZIT: Akustischer Kniefall vor der Frühneunziger-Schule des Death Metal - Wo andere immer noch klinische Klangmathematik kritisieren, ist die Gegenbewegung längst ebenfalls ein Trend geworden. MAIM klingen original wie eine Kopie ihrer Gesinnungsgenossen, im Positiven und Negativen. Wie erwähnt: REPULSION, NIHILIST und so … Originalität nein, aber die Stücke können was.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.03.2011
Rikard
Rikard
Krille, Scott
Otto
Soulseller / Twilight
37:41
05.03.2011