Die deutsche Electro-Formation MASSIV IN MENSCH veröffentlicht mit "Niemand weiss, was die Zukunft bringt" (ach...) bereits ihr sechstes Album. Darauf gibt es einen abwechslungsreichen Mix aus Synthiepop, Minimal Electro und technoiden Klängen zu hören und auch eine gewisse Verbundenheit mit den 80ern lässt sich nicht nur am Coverartwork im "Zurück in die Zukunft"-Stil erkennen.
Auch wenn das Material über weite Strecken durchaus tanzbar ist, liegt der Fokus der Band eher darauf, Songs mit Tiefgang zu kreieren, was durchaus gelingt. Stumpfes Electro-Geballer sucht man vergeblich, stattdessen geht es melodisch, atmosphärisch und variabel zu. Dabei erinnert der Sound von MASSIV IN MENSCH öfter mal an artverwandte Acts wie die PATENBRIGADE: WOLFF oder WELLE: ERDBALL, jedoch nicht ohne eine deutliche eigene Duftnote. Sprachlich gibt es einen Mix aus deutschen, klischeefreien und meist auch durchaus anspruchsvollen und englischen Texten, die gleich von mehreren verschiedenen Stimmen dargeboten werden. Neben den Stammsängern Daniel Logemann und Anna-Maria Straatmann gibt sich in der atmosphärischen @vx-Coverversion "Transformation II" Stefan Poiss von MIND.IN.A.BOX mit seiner markanten Stimme die Ehre.
Qualitative Ausreißer gibt es keine zu verzeichnen, weder nach oben, noch nach unten, auch wenn "Mich besiegst Du nicht" etwas flach wirkt, dafür ist der Abwechslungsreichtum umso höher. Gediegene ruhige Klänge haben "Against All Odds" und "Ein Teil von mir" zu bieten, "Die Kybernauten" (im Original ein Technosong aus dem Jahr 1990) und "Radical/Relevant" pushen mit erhöhten bpm-Zahlen. Ein bisschen vermisst man zwar die Songs, die einen wirklich sofort mitreißen, ansonsten ist "Niemand weiss, was die Zukunft bringt" ein angenehmer akustischer Snack für zwischendurch.
FAZIT: Auch wenn man MASSIV IN MENSCH eher in die zweite Electro-Liga einsortiert, so spielen sie mit ihrem neuen Album dort durchaus um einen Aufstiegsplatz.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.03.2011
Daniel Logemann, Anna-Maria Straatmann
Daniel Logemann, Dirk Brunken, Mirco Osterthun
Advoxy Records / Storming The Base
52:60
25.02.2011