Wer sich in der polnischen Black Metal-Szene auskennt, wird schon mal von MASTIPHAL gehört haben. Die Band wurde bereits 1991 gegründet und hat bis 1998 ein Album, ein paar Demos und einzelne Songs sowie eine Compilation veröffentlicht. Danach war Schicht im Schacht, weil sich die Gründer Flauros und Cymeris nicht über die weitere musikalische Ausrichtung einigen konnten. Zehn Jahre später fand man wieder zusammen und nachdem das bisherige Schaffen neu aufgelegt wurde, erscheint nun ein komplett neues Studioalbum unter dem Titel "Parvzya".
Flauros und Cymeris haben sich unterdessen auf Black Metal verständigt, der dem von Bands wie Watain (vor allem auf deren ersten beiden Alben) oder Funeral Mist nicht unähnlich ist. In Ansätzen melodisch, gleichzeitig aber auch betont disharmonisch und mit leichter Thrash-Kante versehen knattern die elf Songs weitestgehend aggressiv aus den Boxen. MASTIPHAL legen dabei weniger Wert auf die Eingängigkeit der Songs, als viel mehr auf die Atmosphäre. So erklingt das Material sehr dicht und fesselnd boshaft, die Rhythmen bzw. deren Geschwindigkeit sind dabei nicht unbedingt auf Highspeed ausgelegt, sondern auf treibende Härte. Fronter Flauros growl-keift dabei mit ordentlich Schleim in der Kehle, seine Kollegen überzeugen mit überaus tightem Spiel ihrer Instrumente. Aufgenommen in Polen, wurde "Parvzya" in den berühmten Necromorbus Studios in Schweden gemixt, was man auch deutlich hört, so überzeugt das kraftvolle Soundgewand auf ganzer Linie.
FAZIT: Der Mangel an Eingängigkeit verhindert zwar, dass die Songs schnell ins Ohr gehen, die Atmosphäre auf dem Album macht dieses Manko aber weitestgehend wett. Hörer der genannten Vergleichsacts dürften mit "Parvzya" bestens zurecht kommen, für mehr als knappe zehn Punkte reicht es aber (noch) nicht.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.06.2011
Daamr, Oppressor
Flauros
Daamr, Oppressor, Cymeris
Senator
Witching Hour / Twilight
38:00
15.05.2011