Haha, Jungs von NAPOLEON SKULLFUKK, ihr habt Humor. Ich könnte mir es hier leicht machen und die Zusammenfassung eurer ersten beiden EPs „Swollen“ (2010) und „Torture Metal“ (2008) schmerzlos verreißen, soviel stumpfer Death Metal in beschissenem Kunst-Sound ist schon der Hammer, war der Napoleon, den ihr meint, etwa eine Plastikpuppe? 08/15 Riffs aneinanderreihen und in die Länge walzen, brutal einfallsloses Drumming und ein Growler, der kurz vor dem Erbrechen steht, das wäre die Kurzzusammenfassung. 1000 mal gehört und nix ist passiert.
Kommen wir zum „Zoom“: Die Finnen NAPOLEON SKULLFUKK klingen zwar beschissen, verblüffenderweise auf der neueren Aufnahme noch schlimmer als auf der ersten, aber die Jungs haben einen Mördergroove, SIX FEET UNDER lassen grüßen, der Gesang geht in eine ähnlich extreme Richtung, aber ein Chris Barnes ist schon ein Unikat, den kopiert man nicht, ohne alt auszusehen. Was auf der ganzen Aufnahme auffällt, und mir ausgesprochen gefällt, ist die Kompromisslosigkeit der Finnen. Keine Melodien, keine Gitarrensoli, nur stumpfes Riffing und Groove. Gelegentlich lassen die Songs die Frage aufkommen, ob noch irgendetwas aufgenommen werden sollte, das Abwechslung gebracht hätte, so unfertig klingt das Gesamtwerk gelegentlich. OK. Ich korrigiere. Beim letzten Song wird tatsächlich mal gegen Ende ein Gitarrensolo geschreddert und lässt den Hörer verblüfft zurück.
FAZIT: Fans von schäbigem Groove-Death Metal Marke SIX FEET UNDER oder TORTURE KILLER könnten sich für NAPOLEON SKULLFUKK begeistern. Stumpf ist Trumpf und trotzdem bin ich auch irgendwie auf den angekündigten Longplayer gespannt.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.03.2011
I. Junttari
R. Kurimus
M. Jaara, T. Myllyaho
J. Lassila
Dynamic Arts Records
31:58
25.03.2011