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Necromorph: Grinding Black Zero

Stil: Grindcore mit Zusatz

Cover: Necromorph: Grinding Black Zero

Im Grindcore ist noch lange nicht alles gesagt, und ein lautstarkes Argument hierfür ist das just erschienene neue Langeisen der Berliner NECROMORPH. Klingt nach Blabla, ist aber so.

Die fünf Jungs gehen ihren eingeschlagenen Pfad weiter und bieten dem Hörer einen mit diversen Extremmetalelementen angereicherten Grindcore-Hassbrocken, der alles auf einen Schlag wegbrezelt – in etwa so wie eine Smartbomb in einem Retro-Weltraumshooter: Kabumm - und alles ist ausgelöscht. Die nordeuropäischen Elemente á la ROTTEN SOUND, NASUM, GENERAL SURGERY, SPLITTER oder auch DERANGED sind präsenter geworden, aber auch US-Gekloppe der Marke BRUTAL TRUTH findet sich nach wie vor im necromorphen Knüppelwald wieder.

Vor Melodien und beinahe schwarzmetallischen Ausflügen („When A Whisper Breaks A Neck“) schreckt das Quintett genau so wenig zurück wie vor semiakustischen Parts („Convicted To Breath“), besonders aber fällt der hohe musikalische Anspruch auf, der sich in jeder der 28½ Minuten bemerkbar macht: Komplexe Songstrukturen, die fast schon als progressiv durchgehen könnten, unerwartete Breaks und Wechsel, stilistische Varianz, vor allem aber technische Brillanz in sämtlichen Disziplinen – egal, ob crustige D-Beats, monströse Grooves, asozial schnelle Blasts oder frickelige Parts, alles sitzt wie 'ne Eins. Selbst die Brutalität bleibt in maximalem Maße erhalten, nichts bleibt inmitten des hohen technischen und kompositorischen Niveaus auf der Strecke. Im Gegenteil: Die Überraschungen, die einen auf „Grinding Black Zero“ erwarten, treffen die Kauleiste und den Solar Plexus wie raffinierte, unvorhersehbare Schlagkombinationen eines Profiboxers.

Ähnlich K.O. wie nach einem Kampf gegen einen solchen ist man auch als Rezipient dieses akustischen Gewaltausbruchs - nachdem sämtliche Möbelstücke komplett in ihre Einzelteile zerlegt und quer über den Fußboden verstreut herumliegen, versteht sich.

FAZIT: Brett!

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.02.2011

Tracklist

  1. Nautic Noise
  2. Idiotus Maximus
  3. Convicted To Breath
  4. Serve To Lead
  5. Exclusive Suffering
  6. Diary Of A Disease
  7. Brainless
  8. Shot
  9. Stagnation
  10. When A Whisper Breaks A Neck
  11. Panic Worldwide
  12. Necroville
  13. Forthcoming Emancipation
  14. Black Zero

Besetzung

  • Bass

    Jox

  • Gesang

    Fritz, Jox

  • Gitarre

    Ben, Uffe

  • Schlagzeug

    Mica

Sonstiges

  • Label

    FDA-Rekotz

  • Spieldauer

    28:23

  • Erscheinungsdatum

    28.01.2011

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