Nach seinem Ausflug mit BIG LIFE ist Sänger, Gitarrist und Keyboarder Steve Newman jetzt auch wieder mit seiner eigenen Band am Start. Wobei der Bandbegriff auch bei NEWMAN nicht wirklich greift, schließlich hat der Engländer abgesehen vom Schlagzeug, das von Rob McEwen bedient wurde, das Meiste auf "Under Southern Skies" wieder alleine im eigenen Studio eingespielt. Bei den allesamt dunkel-bebrillten Herrschaften auf dem Backcover dürfte es sich demnach in erster Linie um seine Live-Band handeln.
Wie auch immer, dass Mr. NEWMAN seit der 'Gründung' im Jahre 1997 bereits umfangreiche Erfahrung in Form von bisher acht Alben gemacht hat, ist auf "Under Southern Skies" nicht zu überhören. Hinter dem keimfreien Cover - einmal mehr die Frage, wer so was bloß aussucht, auch wenn es vielleicht zum Titel passt - erwartet den Genrefreund handwerklich kompetenter und auch stimmlich absolut ausgereifter AOR. Dieser rückt nicht nur durch den glasklaren und prallen Sound in die Nähe der Kollegen von ASIA, während Songs wie "Killing Me" auch mal konkreter an pompfreie MAGNUM zu "Goodnight L.A."-Zeiten erinnern.
Alle der insgesamt elf Kompositionen klingen absolut mühelos und routiniert und erfüllen eigentlich alle ungeschriebenen Vorgaben des Genres. Aber das ist auch ein wenig das Problem des Albums. Es klingt zu viel nach Strickmuster bei gleichzeitigem Mangel an hörbarem Herzblut und Enthusiasmus. Keinesfalls schlecht, kann hier kaum etwas nachhaltigen Eindruck hinterlassen oder gar berühren. Obwohl etwa mit dem Einsatz der Gitarre insgesamt eigentlich nicht gespart wird, sind völlig knitterfreie Songs wie "She’s Gone" oder "Fire With Fire" dann auch bald besser geeignet für die Strandpromenade oder für die Lounge als für die Rockbühne.
FAZIT: Kristallklarer, unbefleckter AOR, hochprofessionell und im Hochglanzsound, aber zu selten mit dem gewissen Etwas. Ein Album mit durchweg guten Songs, aber dabei ohne wirkliche Höhepunkte.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.09.2011
Steve Newman
Steve Newman
Steve Newman
Rob McEwen
Rob McEwen (Percussions)
AOR Heaven
55:25
23.09.2011