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Noisear: Subvert The Dominant Paradigm

Stil: Grindcore/Noise

Cover: Noisear: Subvert The Dominant Paradigm

Grindcore-Bands gibt es wie Sand am Meer, die Anzahl guter ist überschaubar, diejenige erfolgreicher lässt sich gar an einer Hand abzählen. Glücklicherweise ist so etwas wie ein Sell-Out bei absolut fehlender Massenkompatibilität nicht in Sicht und so dürfte der erste Output von NOISEAR auf Relapse eher die Untergrund-Verbundenheit des Labels demonstrieren.

Eines ist auf jeden Fall sicher, eine Existenzberechtigung kann man „Subvert The Dominant Paradigm“ nicht absprechen. Die Attacke, die das Quartett aus Neu Mexiko gegen menschliche Hörgewohnheiten fährt, ist beeindruckend, selbstzerstörerisch und absolut eigen. In glasklarem Sound werden hier 29 Schrapnelle rasenden Grinds in 25 Minuten abgefeuert, die ihre Einzigartigkeit vor Allem aus der schrägen und an den Nerven zerrenden Gitarrenarbeit gewinnen, die trockenen Dauerblasts von KILL THE CLIENT- und PHOBIA-Drummer Brian Fajardo, Stop And Go's und der manische Gesang – eher growl als scream - passen da perfekt ins Gesamtbild. Grindcore ist aber nur ein Teil des Gemetzels von NOISEAR, eine große Prise irren Mathcores findet sich vor allem in den Gitarren-Strukturen, die nach mehrfachem Hören den Eindruck erhärten, dass das Gesamtkunstwerk hier wesentlich geplanter ist, als es im ersten Moment erscheint. Inhaltlich gehört man zu der Apokalypse-Politik-Schiene, Songtitel wie „Gestapolis“ oder „Information Highway To Hell“ sagen alles, die einzelnen Texte sind bei aller Kürze wohldurchdacht und kritisch, aber nicht hirnlos provokant.

Es soll nicht verheimlicht werden, dass die zweite Hälfte von „Subvert The Dominant Paradigm“ und damit der letzte Song eine stressige Noise-Spoken-Word-Kollage sind, die den Namen der Band untermauert, aber nicht zwingend notwendig gewesen wäre.

FAZIT: 25 Minuten absolut eigenständigen Grinds und 20 Minuten Noise bieten NOISEAR auf ihrem Erstling. Für schwache Nerven ist „Subvert The Dominant Paradigm“ sicher nichts, nach diversen Durchläufen offenbart sich aber ein sehr gutes Album, um die Welt zu pulverisieren.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.04.2011

Tracklist

  1. Breaking Bad At The Mulberry
  2. Waiting To Be Born
  3. Gestapolis
  4. Inevitable Extinction
  5. Global Warning
  6. Information Highway To Hell
  7. Fraudulent
  8. Stress Pandemic
  9. Inoperative
  10. Deformed By Society
  11. The Rail
  12. The Alternative Is…
  13. Blackout
  14. Ace Is The King
  15. Slave
  16. The Last Spark Of Resistance
  17. Life Consumed You
  18. Ignorance Is Bliss
  19. Minefield
  20. Fighting Addiction
  21. Borealis Storm
  22. Poisonous Cure
  23. Four Walls
  24. The Perpetual Downfall Of Man
  25. Translucent
  26. Silent Guilt Of The Reaper
  27. Almas Por El Infierno
  28. Contaminant Of The Earth
  29. The Blackened Sea
  30. Noisearuption

Besetzung

  • Bass

    Joe Tapia

  • Gesang

    Alex Lucero

  • Gitarre

    Dorian Rainwater

  • Schlagzeug

    Brian Fajardo

Sonstiges

  • Label

    Relapse Records

  • Spieldauer

    45:56

  • Erscheinungsdatum

    01.02.2011

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