‚NEIL YOUNG zu „Zuma“-Zeiten trifft auf EARTH‘ sagt das Infoschreiben. Passt. Da kann ich aber über: PORCUPINE TREE auf LSD und Valium schreiben einen Soundtrack zum nächsten Quentin Tarantino-Film, bei Lagerfeuer und feuchtwarmen nächtlichen 22°C.
Was Chad Ross, Sänger und Gitarrist von QUEST FOR FIRE, auf seinem zweiten Solotrip fabriziert, ist eine chillig-coole Symbiose aus Psychedelic, Drone, Alternative Country und „Ambient auf Bio“, mystisch-neblig, wohlig-weich und flirrend warm. Die Hauptrolle auf „Worldwide Skyline“ spielen lockere Akustikgitarren und die sanft-softe Stimme des Kanadiers, und zarte Percussion bildet zaghaft das rhythmische Fundament der neun Stücke. Die verzerrte Gitarre hält sich meist atmosphärisch im Hintergrund umher tigernd, und wenn sie dann doch mal nach vorne dringt, hat das Ganze viel von „Western im Dunkeln und in Zeitlupe“.
Lediglich bei Songs wie „Summer Friends“ werden andere Instrumente eingesetzt – hier trägt das Vibraphon gar eine tragende Rolle – ansonsten regiert der bekiffte Cowboy, Vollbart und zerzauste Mähne inklusive.
FAZIT: So wäre der Wilde Westen wohl gewesen, wenn man neben die Saloons einen Coffee- und einen Head-Shop gebaut hätte.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.11.2011
Chad Ross
Tee Pee Records
39:57
01.11.2011